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Genug T-Zellen im Blut? Wer eine Corona-Erkältung hinter sich hat, steckt sich seltener mit Covid an

Von: Juliane Gutmann

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Ein Zettel mit der Aufschrift „Personen mit Husten, Schnupfen und/oder Fieber müssen draußen bleiben!!!“
Husten, Schnupfen und Fieber können für Covid-19 sprechen. Aber auch andere Coronaviren sind in Umlauf, die Erkältungsbeschwerden auslösen. © Hendrik Schmidt/dpa

Die Familie der Coronaviren ist groß, Erkältungscoronaviren zirkulieren bereits seit vielen Jahren in unseren Gefilden. Wer mit ihnen Kontakt hatte, profitiert Forschern zufolge.

Durchgemachte Erkältungen schützen vor Covid-19, wenn sie durch bestimmte Viren ausgelöst wurden: Zu diesem Schluss kamen britische Wissenschaftler bereits 2020. Stichwort Kreuzimmunität*. Davon sprechen Mediziner, wenn Antikörper im Körper einen Schutz vor zwei Krankheiten bieten. Die Entstehung solcher Antikörper beobachtete ein Forscherteam um Kevin Ng vom Francis Crick Institute in London im Fall von coronavirusbedingten Erkältungen. Die Forscher konnten beobachten, dass sich eine Kreuzimmunität zwischen Covid-19 und Coronavirus-bedingten Erkältungen bei der zellulären Immunantwort und auch im Bereich der Antikörper entfalten kann.

Für ihr Studienergebnis, das auf dem Fachportal „Science“ veröffentlicht wurde, hatten die Forscher rund 300 Blutproben analysiert, die aus der Zeit vor der Corona-Pandemie stammten. Diese hatten sie auf Antikörper hin untersucht, die an Sars-CoV-2 binden können. Und tatsächlich waren in einigen Blutproben Antikörper enthalten, die den Covid-19-Auslöser Sars-CoV-2 hemmten.

Das Resümee der Wissenschaftler: Eine Infektion mit weit verbreiten Erkältungscoronaviren bietet Schutz vor schweren Corona-Verläufen*. Zum Hintergrund: Es gibt unzählige Arten von Coronaviren, die weltweit vorkommen und unterschiedliche Krankheiten auslösen: "Zur Familie der Coronaviren gehören eine ganze Reihe unterschiedlichster Krankheitserreger. (...) Etwa ein Drittel der typischen "Erkältungen" gehen auf das Konto dieser größten der RNA-Viren und auch den einen oder anderen "Durchfall" verursachen sie", informiert das Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung.

Lesen Sie auch: Blutgruppe AB als Corona-„Super-Empfänger“, 0 als Viren-Blocker? These sorgt für Aufsehen

Eine neue Veröffentlichung kommt sogar zu dem Schluss, dass die vorangegangene Infektion mit Erkältungscoronaviren vor einer Ansteckung mit Sars-CoV-2 schützen kann. „Menschen mit einer höheren Anzahl von T-Zellen nach Infektion mit Erkältungscoronaviren haben ein geringeres Risiko, sich mit Sars-CoV-2 zu infizieren“, heißt es in der Meldung des Imperial College London. „Während frühere Studien gezeigt haben, dass durch andere Coronaviren induzierte T-Zellen Sars-CoV-2 erkennen können, wird in der neuen Studie zum ersten Mal untersucht, wie das Vorhandensein dieser T-Zellen zum Zeitpunkt der Sars-CoV-2-Exposition beeinflusst, ob jemand infiziert wird“, wird die Studie am Imperial College London vorgestellt. Diese hätte den ersten Beweis für eine schützende Rolle der T-Zellen vor einer Infektion mit Sars-CoV-2 erbracht.

Die Studie ist allerdings nicht repräsentativ. Nur 52 Personen nahmen teil. Diese lebten mit einer Person zusammen, bei der eine Sars-CoV-2-Infektion mittels PCR-Test nachgewiesen wurde. Die Teilnehmer unterzogen sich zu Beginn der Studie sowie vier und sieben Tage später PCR-Tests, um festzustellen, ob sie eine Infektion entwickelt hatten. Weiter heißt es in der Mitteilung des Imperial College London, dass ein Abgleich von Blutproben den Forschern ermöglichte, die Menge der bereits vorhandenen T-Zellen zu analysieren, die durch frühere Infektionen mit dem Erkältungscoronavirus hervorgerufen wurden und die auch Proteine des Sars-CoV-2-Virus erkennen können. T-Zellen, auch T-Lymphozyten genannt, sind weiße Blutkörperchen, die einen Teil des erworbenen Immunsystems ausmachen.

Hier erfahren Sie mehr über das angeborene und das erworbene Immunsystem.

Dr. Rhia Kundu, Erstautorin der Studie vom Imperial National Heart & Lung Institute, sagt: „Eine Exposition gegenüber dem Sars-CoV-2-Virus führt nicht immer zu einer Infektion, und wir wollten unbedingt verstehen, warum. Wir haben herausgefunden, dass eine hohe Anzahl bereits vorhandener T-Zellen, die der Körper bei der Infektion mit anderen humanen Coronaviren wie der Erkältung bildet, vor einer COVID-19-Infektion schützen kann“. Sie betont allerdings, dass man sich nicht allein darauf verlassen sollte. Der beste Schutz vor Covid-19 sei immer noch eine vollständige Impfung, einschließlich einer Auffrischungsimpfung, so Kundu. Das Superfood Ashwagandha stärkt außerdem noch die Abwehrkräfte, berichtet 24vita.de.

Der Frage, ob eine Omikron-Durchseuchung besser als die Impfkampagne ist, hat sich 24vita.de gewidmet.* (jg) *Merkur.de und 24vita.de sind ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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