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Als Gudrun den Schaffner zähmte

Als Gudrun den Schaffner zähmte

Gazettchen

Von absurd bis witzig: In der täglichen Glosse „Gazettchen“ erzählen „Wort“-Autoren von ihren Erlebnissen des Alltags. Heute geht es um eine rüstige Rentnerin.

Gazettchen

Amélie SCHROEDER

Amélie SCHROEDER

Von absurd bis witzig: In der täglichen Glosse „Gazettchen“ erzählen „Wort“-Autoren von ihren Erlebnissen des Alltags. Heute geht es um eine rüstige Rentnerin.

Dass ich ein recht ausgeprägtes Problem mit öffentlichen Verkehrsmitteln habe, ist kein Geheimnis. Zu meiner Verteidigung muss hinzugefügt werden, dass es oftmals nicht an mir liegt, sondern an umgestürzten Bäumen, Unwettern oder schlicht und einfach an der Deutschen Bahn. 

Hin und wieder kommt es dennoch vor, dass es an mir liegt. So auch an jenem sonnigen Tag, als ich mit einer Freundin von Hamburg nach Stralsund reisen wollte. Aufgrund eigens verschuldeter Verspätung musste ich mit Sack und Pack zum Bahnhof hetzen. Dort angekommen, stand Catherine bereits mutterseelenallein am Gleis vor einem nur auf uns wartenden ICE. Nassgeschwitzt ließen wir uns im Bordbistro nieder. Allerdings nicht, ohne unser Gegenüber vorher um Erlaubnis zu bitten. Gudrun, so der Name der rüstigen Rentnerin, war auch unterwegs nach Stralsund.  Zu dritt unterhielten wir uns ohne Punkt und Komma und stießen mit einem Weißwein auf das Leben an, es war ja schließlich schon 10.30 Uhr. Bis irgendwann der Schaffner vor uns stand.  

Sie werden die jungen Damen doch nicht wegen eines so ungünstigen Missgeschicks bestrafen.

Gedankenlos hielt ich unsere Tickets hin. Er zog die Augenbrauen hoch und rügte uns. Wir saßen im falschen Zug. Die Tickets seien nur für die Regionalbahn gültig und nicht für die Fahrt mit dem ICE. Happige 120 Euro sollten wir zahlen. Doch Gudrun half uns mit ihrer charmanten Art und Weise aus der Patsche: „Sie werden die jungen Damen doch nicht wegen eines so ungünstigen Missgeschicks bestrafen.“ 

Gazettchen, die tägliche Kolumne des Luxemburger Wort

In der täglichen Glosse „Gazettchen“ erzählen „Wort“-Autoren von ihren Erlebnissen des Alltags.

Mit links wickelte Gudrun den Schaffner um den Finger und wir kamen mit einem blauen Auge davon. Zwar mussten wir in Schwerin aussteigen, aber zahlen mussten wir nicht. Als wir Gudrun in dem losfahrenden ICE hinterher winkten, fuhr still und heimlich, aber vor allem hinterhältig, unsere berühmt-berüchtigte Regio aus dem Bahnhof.

Hier finden Sie die gesammelten Gazettchen-Kolumnen. 

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