Luxembourg
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Autofestival: Deutlich weniger Interesse an neuem Wagen

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ARCHIV - 07.12.2022, Sachsen, Freiberg: Zwei Beschäftige arbeiten in der Kristallzüchtung der Freiberger Compound Materials GmbH. Die deutsche Wirtschaft wird nach Einschätzung vieler Ökonomen 2023 schrumpfen, die Teuerung dürfte zunächst hoch bleiben. Dennoch ist das Bild längst nicht mehr so düster wie vor Monaten - auch weil der Staat mit Preisbremsen und milliardenschweren Entlastungspakten gegensteuert. (zu dpa «Fällt die Rezession aus? Konjunkturaussichten nicht mehr ganz so trüb») Foto: Jan Woitas/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

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Öffentlicher Personennahverkehr

ARCHIV - 27.04.2022, Sachsen-Anhalt, Halle/Saale: Fahrgäste sitzen im morgendlichen Berufsverkehr in einer Straßenbahn in Halle. Bund und Länder haben sich auf einen Start des 49-Euro-Monatstickets im Nahverkehr zum 1. Mai geeinigt. (zu dpa "Bund und Länder einig: 49-Euro-Monatsticket soll zum 1. Mai kommen") Foto: Jens Schlüter/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

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Die lokalen Autohändler ziehen nach der ersten Autofestival-Woche eine durchwachsene Bilanz. Die Kundschaft ist sehr zurückhaltend.

Zwischenbilanz

Uwe HENTSCHEL

Uwe HENTSCHEL

Die lokalen Autohändler ziehen nach der ersten Autofestival-Woche eine durchwachsene Bilanz. Die Kundschaft ist sehr zurückhaltend.

Bis zu 15 Jahre mussten Autokäufer in der ehemaligen DDR auf die Lieferung ihres bestellten Trabbis warten. Von solchen Zeitspannen ist man heute in Luxemburg noch meilenweit entfernt, doch die Lieferzeiten sind seit der Pandemie deutlich länger geworden. 

Lieferzeiten von bis zu einem Jahr und mehr 

„Das kann durchaus auch schon mal über ein Jahr dauern“, sagt Marc Marx, Verkaufsleiter der Garage Kruft in Echternach. Und das gelte für Elektroautos und für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor gleichermaßen. Je nach Konstellation bestimmter Ausstattungsmerkmale und Sonderwünsche könne es da große Unterschiede geben.

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Die mitunter recht langen Lieferzeiten sind derzeit nur eines von vielen Problemen, mit denen die Autohändler zu kämpfen haben. Ein weitaus größeres ist die spürbare Zurückhaltung bei den Käufern beziehungsweise Nicht-Käufern. Denn bislang ist das vor einer Woche gestartete Autofestival laut Aussagen der Autohäuser eine recht zähe Angelegenheit.

„Es ist gewissermaßen das erste Jahr nach Corona und nicht mit dem zu vergleichen, was vor Corona war“, sagt der Verkaufsleiter des Echternacher Autohauses. Mit Blick auf die Besucher des Autofestivals sei noch viel Luft nach oben, erklärt Marx, und trotzdem sei er mit dem Verkauf bislang angesichts der Umstände noch recht zufrieden. 

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Etwas anders ist die Situation bei der Garage Castermans in Mersch-Rollingen. Verkäufer Steve Schinhofen kann dem bisherigen Verlauf des Autofestivals wenig Positives abgewinnen. „Kaum Leute und wenig Geld“, fasst Schinhofen seine Eindrücke der vergangenen Woche zusammen. Die gestiegenen Lebenshaltungskosten und die allgemeine Unsicherheit mache sich allgemein bemerkbar, sagt er. „Aber wir sind Kämpfer und geben nicht auf“, fügt der Verkäufer zuversichtlich hinzu. Es kämen sicher auch wieder bessere Zeiten.

Die Leute zögern, aber irgendwann müssen sie ja ihr nächstes Auto kaufen.

Jean-Paul Conzemius, Garage Weimerskirch & Fils

Letzteres hofft auch Jean-Paul Conzemius, Verkaufsberater der Garage Weimerskirch & Fils. Der Betrieb in Junglinster ist eines der 70 Autohäuser, die an den Aktionstagen der luxemburgischen Autobranche teilnehmen. Die vergangene Woche sei von den Besuchern her trotz Festival normal gewesen, das Verkaufswochenende ebenfalls recht ruhig, sagt er. 

Conzemius glaubt, dass diese Zurückhaltung noch ein, zwei Jahre andauern wird. „Die Leute zögern“, sagt er verständnisvoll, „aber irgendwann müssen sie ja ihr nächstes Auto kaufen“, meint der Verkäufer. Momentan komme einfach zu viel zusammen: lange Lieferzeiten, hohe Zinsen und eine allgemeine Unsicherheit, so Conzemius.

Werde ich das Auto überhaupt wieder los?

Was die Unsicherheit betrifft, so hängt diese oft auch mit der Frage nach dem richtigen Antrieb zusammen: Soll es ein Elektroauto sein oder vielleicht doch noch mal ein Verbrenner? Und was ist in fünf oder sechs Jahren? Werde ich dann mein Fahrzeug überhaupt noch los?

Gerade diese Frage beschäftigt immer mehr Käufer. Und dass die Antwort darauf nicht so einfach ist, hängt schlichtweg damit zusammen, dass die Wahl des Antriebs am Ende immer die falsche sein kann - ganz egal, wofür man sich entscheidet. 

Wer einen Diesel oder Benziner kauft, muss damit rechnen, dass angesichts der fortschreitenden Elektromobilität die Nachfrage nach einem Verbrenner in sechs Jahren womöglich deutlich geringer ist, es also schwierig werden könnte, das dann (aus-)gebrauchte Fahrzeug zu verkaufen. Und wer sich jetzt für einen Stromer entscheidet, könnte später ebenfalls Probleme bekommen, den Wagen loszuwerden.

Mit Leasing auf der sicheren Seite

Fahrzeug kaufen oder leasen - was ist die bessere Wahl?

Am 23. Januar startete das Autofestival und damit wieder die Zeit mit den meisten Neuzulassungen in Luxemburg. Was dabei zu beachten ist.

„Wenn ich mich nach sechs Jahren von meinem Elektroauto trenne, dann bleiben in der Regel noch zwei Jahre Garantie für den Akku, der dann ohnehin schon nicht mehr die volle Leistung hat“, erklärt Conzemius. Gleichzeitig sei gerade auch bei den Akkus und deren Reichweite die Entwicklung recht rasant, fügt er hinzu. Und das mache es dann ebenfalls schwerer, für ein älteres E-Fahrzeug mit deutlich weniger Reichweite einen Käufer zu finden.

Deswegen gebe es vor allem bei E-Autos eine Entwicklung dahingehend, dass diese Fahrzeuge bevorzugt geleast werden - was auch Albert Waaijenberg, Chef der Garage Martin Biwer in Wiltz-Weidingen, bestätigt. „Da keiner weiß, wie hoch am Ende der Wiederverkaufswert sein wird, ist man mit dem Leasing auf der sicheren Seite“, so Waaijenberg. 

Von einem Vertrag zum nächsten

Mit Blick auf das Autofestival lässt sich aber keine weitere Verstärkung dieses Trends erkennen. Dafür sind die Besuchs- und Verkaufszahlen für viele Verkäufer noch nicht aussagekräftig genug. So war auch in der Garage Martin Biwer die vergangene Festivalwoche sehr ruhig. Und was das Interesse an Elektroautos betreffe, so sei das im Norden ohnehin weniger ausgeprägt als im Süden des Landes, erklärt Waaijenberg. Bei ihm jedenfalls liege der Leasing-Anteil bei lediglich gut zehn Prozent.

„Aufgrund der aktuellen Situation entscheiden sich immer mehr Kunden für ein Privatleasing“, erklärt auch Miriam Eisenmenger vom Autohaus Losch. „Privatleasing hat attraktive monatliche Raten und ist dank des garantierten Rückkaufswerts eine sichere Möglichkeit, ein Fahrzeug zu kaufen“, erklärt Eisenmenger, die ebenfalls eine geringere Besucherfrequenz bestätigt. 

Aus Sicht des Konsumenten spricht bei einem Elektroauto also vieles für die Leasing-Variante: Wenn die Laufzeit vorbei ist, wird einfach ein neuer Vertrag abgeschlossen. Das klingt einfach, doch gibt es auch dabei etwas zu beachten: die zum Teil langen Lieferzeiten, die eben auch für Leasing-Fahrzeuge gelten. „Wir haben Kunden, die informieren sich schon jetzt über ein neues Leasing-Angebot, obwohl ihr aktueller Vertrag vielleicht erst Ende des Jahres ausläuft“, erklärt Verkäufer Conzemius. Angesichts der Lieferengpässe sei das auch nicht unbedingt die schlechteste Idee.

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