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Demonstrationen in China: "Nieder mit Xi Jinping!"

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NATO Secretary General Jens Stoltenberg addresses a press conference ahead of a foreign ministers' meeting at the NATO headquarters in Brussels, on November 25, 2022. - Nato foreign ministers' meeting will take place on 29 and 30 November 2022 in Bucharest Romania. (Photo by Kenzo TRIBOUILLARD / AFP)

Jammer

Die russische Armee greift nach Angaben aus Kiew seit Oktober verstärkt mit Kamikaze-Drohnen an.

Flüchtlinge

Migrants watch a vessel of the Italian coast guards from the Dutch-flagged rescue ship Sea Watch 3, as 47 migrants including minors, are stranded aboard the vessel anchored off Syracuse, Sicily, on January 26, 2019. - Save the Children on January 26, 2019 appealed to Italy to allow minors rescued in the Mediterranean to land, amid the latest diplomatic row over the fate of migrants saved at sea. The director of the Italian arm of Save the Children called for an "immediate" response to the call by Catania prosecutors to allow the minors on board the Dutch-flagged rescue ship Sea Watch 3, currently sheltering from bad weather off Sicily, to be disembarked. (Photo by FEDERICO SCOPPA / AFP)

Über das Mittelmeer kommen wieder deutlich mehr Migranten in die EU. Die neue italienische Regierung will das nicht akzeptieren.

Berlin

24.11.2022, Brandenburg, Schönefeld: Eine Anzeigetafel aum Flughafen BER. Der Hauptstadtflughafen BER hatte zwischenzeitlich den Flugbetrieb aufgrund einer Aktion von Klimaaktivisten eingestellt. Foto: Carsten Koall/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

„Letzte Generation“ blockiert regelmäßig Straßen - nun hat sie den Betrieb am Flughafen BER gestoppt. Die Politik fordert Konsequenzen.

EU-Gaspreisdeckel

Energieminister Claude Turmes bleibt skeptisch beim Gaspreisdeckel.

Der Vorschlag der EU-Kommission, um die Energiepreise zu mindern, sorgt für Kontroversen in Brüssel.

Wasserversorgung teils hergestellt

A firefighter of the Ukrainian Emergency Service climbs up a damaged residential building, following a Russian strike in the town of Vyshgorod on the outskirts of Kyiv on November 23, 2022, amid the Russian invasion of Ukraine. - Russian strikes across Ukraine battered the country's already failing electricity grid, leaving several dead, disconnecting three nuclear power stations from the grid and spurring "massive" blackouts in neighbouring Moldova. (Photo by Genya SAVILOV / AFP)

Das russische Militär hatte am Mittwoch nach Angaben Kiews etwa 70 Raketen und Drohnen auf die Ukraine abgeschossen.

Die rigide Null-Covid-Politik hat in China zu den größten Protesten seit Jahrzehnten geführt. Die Demonstranten fordern ein Ende der Lockdowns.

Corona-Maßnahmen

Die rigide Null-Covid-Politik hat in China zu den größten Protesten seit Jahrzehnten geführt. Die Demonstranten fordern ein Ende der Lockdowns.

(dpa) - In China hat die strenge Corona-Politik am Wochenende zu den größten Protesten seit Jahrzehnten geführt. In der Hauptstadt Peking und anderen Millionenstädten gingen Demonstranten zu Hunderten auf die Straßen. Auch in Shanghai waren in der Nacht zum Sonntag vor allem junge Leute zu einem Protestmarsch unterwegs. 

Auf Videos von dort, die sich trotz staatlicher Zensur im Internet verbreiteten, waren Rufe wie „Nieder mit der Kommunistischen Partei! Nieder mit Xi Jinping!“ zu hören. Unter dem jetzigen Staats- und Parteichef verfolgt die Volksrepublik eine strikte Null-Covid-Strategie.

Solche offenen Proteste sind in dem autoritär regierten Riesenland mit mehr als 1,4 Milliarden Einwohnern extrem ungewöhnlich. Für die Menschen, die offen ihre Meinung äußern, sind sie überaus riskant. Auslöser des öffentlichen Unmuts in mehreren Metropolen war der Brand in einer Wohnung in der Millionenstadt Ürümqi im Nordwesten des Landes am Donnerstagabend mit mindestens zehn Toten. Viele sind der Meinung, dass die Rettungsarbeiten durch die strengen Corona-Maßnahmen behindert wurden.

Anstieg der Corona-Zahlen

Trotz des harten Vorgehens der Behörden steigen die Corona-Zahlen weiter an: Am Sonntag registrierte die nationale Gesundheitskommission mit mehr als neuen 39 000 Fällen den vierten Tag in Folge einen Rekordwert. Jede einzelne Ansteckung führt dazu, dass ganze Wohnsiedlungen abgeriegelt und sämtliche Infizierte in Quarantäne-Krankenhäuser gebracht werden. Während der Rest der Welt mit dem Virus lebt, hält China an seiner Strategie fest. Auch nach fast drei Jahren Pandemie sind die Grenzen weitestgehend geschlossen.

A man carrying a bag of vegetables walks past closed shops in Beijing�s Chaoyang district due to Covid-19 coronavirus restrictions on November 19, 2022. (Photo by Jade GAO / AFP)
Peking fährt Gesellschaft wegen Corona runter

Während der Rest der Welt versucht, mit dem Virus zu leben, verfolgt China unverändert eine strikte Null-Covid-Strategie

Auch auf dem Campus der Tsinghua-Universität in Peking - der Alma Mater von Xi Jinping - versammelten sich am Sonntag mehrere Hundert Studenten. Auf Videos war zu sehen, wie sie leere Blätter Papier in die Luft hielten - aus Protest gegen die Repressionen, mit denen der Staat gegen kritische Stimmen vorgeht. Eine junge Frau sagte: „Wenn wir uns aus Angst nicht zu Wort melden, enttäuschen wir unser Volk. Als Tsinghua-Studentin würde ich dies für den Rest meines Lebens bereuen.“ Die Menschenmenge entgegnete daraufhin euphorisch, dass sie keine Angst haben solle.

Demonstranten halten leere Plakate hoch, um gegen die Zensur zu protestieren.

Demonstranten halten leere Plakate hoch, um gegen die Zensur zu protestieren.

AFP

Forderungen nach Ende des Lockdowns

Anderswo in Peking durchbrachen Bewohner in mehreren Nachbarschaften Zäune ihrer Wohnanlagen und forderten ein Ende der Lockdowns. In Shanghai kam es auch am Sonntag trotz viel Polizei und weiträumigen Absperrungen wieder zu Protesten mit mehreren hundert Teilnehmern. Auf Videos war zu sehen, wie Demonstranten abgeführt wurden. Bis auf wenige Supermärkte sind praktisch alle Geschäfte in der Metropole geschlossen. Die Straßen sind bis auf lange Schlangen vor PCR-Teststationen menschenleer.

Die Schutzkleidung der Corona-Helfer dominiert weiterhin das Straßenbild in vielen Städten.

Die Schutzkleidung der Corona-Helfer dominiert weiterhin das Straßenbild in vielen Städten.

Foto: AFP

Zu Protesten kam es auch in Städten wie Wuhan, Chongqing und Ürümqi. Bei dem Wohnungsbrand in Ürümqi in der Provinz Xinjiang waren mindestens zehn Menschen getötet und weitere neun verletzt worden. Etliche Anwohner kritisierten in sozialen Netzwerken, dass die rigiden Corona-Maßnahmen den Kampf gegen das Feuer erschwert hätten. Bewohnern sei die Flucht ins Freie durch abgeschlossene Wohnungstüren erschwert worden.

(FILES) This file photo taken on May 27, 2010 shows Chinese workers in the Foxconn factory in Shenzhen, in southern China's Guangdong province. - Violent protests have broken out around Foxconn's vast iPhone factory in central China on November 23, 2022, as workers clashed with security personnel over Covid restrictions at the plant. (Photo by AFP)
Proteste und Ausschreitungen bei Foxconn

Polizei schreitet im Werk in China ein - Peking hält an der Null-Covid mit Lockdowns und Zwangsquarantänen fest.

Angesichts der steigenden Corona-Zahlen befindet sich China nach Meinung von Beobachtern in einer Sackgasse. Die Gesundheitskommission rechtfertigt sich damit, dass eine Öffnung viele Tote zur Folge hätte. Auch Ärzte warnen, dass das Gesundheitssystem hoffnungslos überlastet wäre, sollte sich das Virus frei verbreiten. Doch in der Bevölkerung wächst der Ärger. Für den schnellen Anstieg werden die neuen Omikron-Varianten verantwortlich gemacht, die sich leichter verbreiten.

Die Regierung steht auch in der Kritik, weil deutlich wird, dass die Behörden seit Ende 2019 die meisten Kapazitäten für ständige Massentests und Lockdowns genutzt haben. Vorbereitungen für einen Weg aus der Pandemie wurden nur unzureichend getroffen. Die Impfquote für die Bevölkerung liegt bei rund 90 Prozent, doch gibt es ausgerechnet bei den Alten erhebliche Impflücken: Nur 40 Prozent der Menschen über 80 haben bisher zwei Impfungen und einen Booster erhalten.

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