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Der Sänger Maale Gars zeigt sich von einer neuen Seite

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„Guer Näischt“ heißt das zweite Album des Luxemburger Musikers, der am Freitag zur Release-Show in die Rotondes lädt. Die Platte im Check.

Wiessel mol d’Scheif

Nora SCHLOESSER

Nora SCHLOESSER

„Guer Näischt“ heißt das zweite Album des Luxemburger Musikers, der am Freitag zur Release-Show in die Rotondes lädt. Die Platte im Check.

Will er sich nicht in eine Schublade stecken lassen? Oder ist er noch dabei, seinen Stil, sein Genre zu finden? Der Sound des Luxemburger Sängers Maale Gars lässt sich nur schwer definieren. 

„Ich denke, ich mache einfach nur Musik, die mir gefällt und mache das, worauf ich Lust habe“, bilanziert der 27-Jährige gegenüber dem „Luxemburger Wort“. „Und solange ich gut finde, was ich mache, werden sich da draußen bestimmt auch immer Leute finden lassen, die das feiern, was ich mache.“

Maale Gars, der mit gebürtigen Namen Thomas Roland heißt, startete vor knapp drei Jahren sein Soloprojekt. Seither rappt und singt er auf Luxemburgisch und hat sich in der hiesigen Musikszene einen Namen gemacht.

„Kee Vu Menge Bridder“ (2020) lautete seine erste Single, die sich eher im Rap-Genre einordnen lässt. Bereits auf seinem Debütalbum „Du Weess“ (2021) wurden die ersten Pop-Einflüsse deutlich.

Vor wenigen Tagen veröffentlichte Maale Gars sein zweites Album „Guer Näischt“. Melodisch und emotional - so lässt sich das neue Kompendium an neuen Songs, das auf Spotify verfügbar ist, wohl am besten zusammenfassen. Am Freitag, dem 31. März, gibt der Sänger und Rapper ein Release-Konzert in den Rotondes. Für dieses haben er und sein Team ein vollkommen neues Konzept auf Lager.

Neuer Sound, neue Live-Show 

„Go All-In“, das dachte sich Maale Gars als er den Auftritt in den Rotondes vorbereitete und für den er ein ganz neues Set arrangiert hat. „Die Album-Release-Party wird eine richtige Show sein und nicht nur ein Musiker, der auf der Bühne steht und seine Songs spielt“, betont er.

Dieses Foto ist im Rahmen des Songs „Fonken“ entstanden.

Dieses Foto ist im Rahmen des Songs „Fonken“ entstanden.

Foto: Shade Cumini

Die Drums und Gitarre seien besser aufeinander abgestimmt, es soll eine Lichtshow geben und Kameras seien auch am Start. Unterstützung bekommt Maale Gars an dem Abend von den Luxemburger Rappern luk., Jast und Skuto.

Doch nicht nur die Show wird eine ganz andere sein. Auch die Musik des Sängers, der, wie er selbst sagt, gerne mal dafür belächelt wird, dass er luxemburgische Lyrics schreibt, hat sich verändert und weiterentwickelt.

Songs wie „Berlin“, „Fonken“ oder „Alles Nei“ sind groovig, tanzbar und gehen fast schon in Richtung Indie-Pop-Rap. Demgegenüber stehen raplastige Titel wie „6 Joer“ oder Hip-Hop-Tracks wie „Lausbouf“.

Maale Gars, der für „Guer Näischt“ mehr selbst produziert hat als für die vorherige Platte, erklärt: „Auf meinem neuen Album wollte ich mehr singen. Die Leute haben mich immer als Rapper bezeichnet. Das hat sich für mich aber nie richtig angefühlt. Ich hatte immer den Eindruck, dass ich eigentlich nicht so gut im Rappen bin, dafür aber besser singen kann. Deswegen wollte ich mich für die neuen Songs einfach mehr auf meine Stärken konzentrieren.“

Gefühlvoller denn je

„Ich merke aber auch, dass das, was ich als Gesang interpretiere, für viele eigentlich Rap ist“, so der Sänger, der seine Musik selbst eher als „Aggressiven Pop“ bezeichnen würde.

Das Privatleben von Maale Gars hat auch Einfluss auf sein musikalisches Schaffen.

Das Privatleben von Maale Gars hat auch Einfluss auf sein musikalisches Schaffen.

Foto: Chris Karaba

Während er auf seiner ersten LP noch viel herumexperimentierte, steckt in seinem neuen Album weitaus mehr Gefühl. Das kommt in Liedern wie „Cogito Ergo Mal“ auch zum Vorschein. Die neue Platte ist schlichtweg emotionsgeladener und näher am Alltag: „Je länger ich Musik mache, desto mehr traue ich mich an delikatere, reelle Themen heran.“

Maale Gars zeigt sich von einer neuen, verletzlicheren Seite. Sein veränderter Sound und seine nachdenklichen Texte finden ihren Ursprung im Privatleben des Sängers: „Mein Leben ist intensiver geworden. Einiges hat sich in den letzten Monaten sehr verändert. Dadurch konnte ich meine Gefühle viel klarer hören und sie auch deutlicher in Songs verarbeiten.“

Der Kampf mit ADS

Ein Track, der allein schon wegen seines Titels auf sich aufmerksam macht, ist „Rilatine 40mg“. Rilatine ist ein Wirkstoff, denen Menschen, die an ADS - Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom - leiden, verschrieben wird. „Hätt ech déi Pëllen ni geholl, hätt ech dat gewollt?“, fragt sich Maale Gars in dem Song. Der Sänger ist selbst von ADS betroffen.

Zwar war seine Intention nur bedingt, ein Bewusstsein für diese Krankheit und das Medikament zu schaffen. Dennoch macht er damit auf ein Thema aufmerksam, das selbst heute noch gerne unter den Teppich gekehrt wird. 

Die Leute haben mich immer als Rapper bezeichnet. Das hat sich für mich aber nie richtig angefühlt.

„Wie viele Teenager, die an ADS leiden, kämpfen mit der Frage, ob sie dieses Medikament, diese Pillen nun nehmen sollen oder nicht“, meint Maale Gars. 

„Viele Leute schämen sich für ihre Krankheit, obwohl so viele Menschen davon betroffen sind und gar nichts Schlimmes dabei ist. Leider müssen Betroffene sich immer noch blöde Sprüche anhören wie ,Du nervst!‘ oder ,Nimm deine Pillen!‘“

De Läb starten mit neuen Texten und Sounds nochmal durch

Kritisch-sarkastische Lyrics und eine neue EP auf Kassette, das verspricht der Auftritt der Luxemburger Hip-Hop-Band in der Kufa.

Man merkt: Maale Gars hat sich gewandelt. Seine Texte waren noch immer Ausdruck seiner Gefühle, sind inzwischen aber ernster und eindringlicher geworden. Fans dürfen also gespannt auf ein drittes Album, das schon in Arbeit ist, warten, das dann mitsamt den ersten beiden als Vinyl erhältlich sein soll.

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Die Album-Release-Show findet am Freitag, dem 31. März, um 20.30 Uhr in den Rotondes statt. Weitere Informationen und Tickets unter:
www.rotondes.lu

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