Luxembourg
This article was added by the user . TheWorldNews is not responsible for the content of the platform.

Die richtigen Worte nach der Schockdiagnose Krebs

Über die Krebserkrankung eines geliebten Menschen zu sprechen, fällt nicht leicht. Deshalb hat die Fondation Cancer nun einen Leitfaden mit nützlichen Tipps herausgebracht.

Neuer Ratgeber zum Weltkrebstag

Über die Krebserkrankung eines geliebten Menschen zu sprechen, fällt nicht leicht. Deshalb hat die Fondation Cancer nun einen Leitfaden mit nützlichen Tipps herausgebracht.

Foto: Shutterstock

Das könnte Sie auch interessieren

HANDOUT - 02.02.2023, Sachsen-Anhalt, Halle: Prof. Dr. Sabine Gaudzinski-Windheuser untersucht den Oberschenkelknochen eines großen erwachsenen männlichen Europäischen Waldelefanten (Palaeoloxodon antiquus) im Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt in Halle. (zu dpa "Neandertaler jagten in Mitteleuropa vor 125 000 Jahren Waldelefanten") Foto: Lutz Kindler/Monrepos/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++

Forschung

Es wird davon ausgegangen, dass die Jäger gezielt Bullen folgten, die ähnlich wie heutige Elefanten eher als Einzelgänger unterwegs waren.

Winterblues im Februar

Schluss mit jahreszeitbedingtem Trübsalblasen: Psychotherapeut Claus Vögele kennt Auswege aus dem Stimmungstief.

Urlaubsparadies in Gefahr

Santorini island holidays in Greece travel traveling Oia town Mediterranean Sea with windmills Santorin panorama Aegean Sea

Urlaubsparadies in Gefahr

Santorini island holidays in Greece travel traveling Oia town Mediterranean Sea with windmills Santorin panorama Aegean Sea

Wissenschaftler glauben, dass es in den kommenden Jahren zu einer Naturkatastrophe kommen könnte, die eine Gefahr für die Kykladeninsel darstellt.

6603GO-BALDWIN-ANKLAGESCHRIFT__O_

Tödlicher Schuss am Set

6603GO-BALDWIN-ANKLAGESCHRIFT__O_

Der Schauspieler und Produzent bestreitet seine Schuld am Tod der Kamerafrau am Set von „Rust“ im Jahr 2021.

„Fehler nie wiederholen“

ARCHIV - 01.02.2003, USA, ---: Die US-Raumfähre «Columbia» zerfällt beim Eintritt in die Athmosphäre in großer Höhe über Nordtexas in mehrere Teile. Vor 20 Jahren geschah eine der größten Tragödien der Raumfahrtgeschichte: Kurz vor der geplanten Landung zerbrach die US-Raumfähre «Columbia», alle sieben Astronauten an Bord starben. (zu dpa "«Fehler nie wiederholen»: Vor 20 Jahren verglühte die «Columbia»") Foto: Robert Mccullough/ The Dallas Morning News/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

16 Minuten vor der Landung zerbrach vor 20 Jahren das Space Shuttle „Columbia“ beim Eintritt in die Erdatmosphäre. Alle sieben Crew-Mitglieder starben.

Vielen Angehörigen und Freunden der Betroffenen fällt es schwer, mit ihnen über die Erkrankung zu sprechen. Die Fondation Cancer gibt nun Hilfestellung.

Neuer Ratgeber zum Weltkrebstag

Sebastian WEISBRODT

Sebastian WEISBRODT

Vielen Angehörigen und Freunden der Betroffenen fällt es schwer, mit ihnen über die Erkrankung zu sprechen. Die Fondation Cancer gibt nun Hilfestellung.

Die Diagnose Krebs macht Angst – nicht nur den Erkrankten selbst. Auch das Leben ihrer Familien und ihrer engen Freunde verändert sich nach dem Erhalt der Schreckensnachricht schlagartig.  

Im Großherzogtum werden nach Angaben des nationalen Krebsregisters des Luxembourg Institute of Health (LIH) pro Jahr etwa 3.000 neue Fälle diagnostiziert, rund 18.000 Luxemburgerinnen und Luxemburger leben derzeit mit der Krankheit. Den Kampf gegen die Krankheit verlieren hierzulande jedes Jahr etwa 1.100 Menschen. Das entspricht etwa einem Viertel aller Todesfälle im ganzen Land. Es gibt daher kaum jemanden, der in Familie oder Freundeskreis nicht schon einmal mit der lebensbedrohlichen Erkrankung konfrontiert war.

Und dennoch fällt es den Betroffenen selbst und noch mehr ihren Angehörigen und Freunden schwer, über die Erkrankung zu sprechen. Manche Menschen bringen noch nicht einmal das „K-Wort“ über die Lippen.  

Tröstende und verletzende Worte

Sobald die Diagnose Krebs im Raum steht, bricht daher das große Schweigen aus. Auch Menschen, die sich nahestehen und gut kennen, klammern das Thema oft aus. Freundinnen, die sich immer alles erzählt haben, wissen plötzlich nicht, was sie sagen sollen. Darf oder soll man Arbeitskollegen und Nachbarn ansprechen, die offensichtlich eine Chemotherapie machen?  Welche Aussagen werden als unterstützend empfunden, und welche als wenig hilfreich erachtet?

Verletzend ist, ihnen zu suggerieren, dass die Krankheit und ihr Verlauf in ihren eigenen Händen liegen.

Fondation Cancer

Einen Leitfaden zu diesem Thema hat die Fondation Cancer nun im Rahmen der Kampagne „#DarüberSprechen“ veröffentlicht. Dieser soll es jedem ermöglichen, präsent zu sein und einen Weg zu finden, mit den richtigen Worten über die Krankheit zu sprechen. Dazu hat die psychosoziale Abteilung der Stiftung unter der Leitung von Martine Risch Erfahrungsberichte von Erkrankten ausgewertet. „Eine Krebserkrankung ist eine große Herausforderung für die Erkrankten und ihr Umfeld. Worte können in dieser Situation viel Trost und Mut spenden, aber auch verletzen, wenn sie unbedacht gewählt sind“, schreiben die Autoren der Stiftung.

Erkrankte entscheiden selbst

Zunächst sei es wichtig, die Betroffenen selbst entscheiden zu lassen, ob und wie sie über die Diagnose sprechen möchten. „Generell ist es verletzend, ihnen bewusst oder unbewusst zu suggerieren, dass die Krankheit und ihr Verlauf in ihren Händen liegen“, heißt von der Fondation Cancer. Es sei ratsam, zuerst zu fragen, ob es für die Erkrankten okay ist, darüber zu sprechen, anstatt etwas aus dem Bauch heraus zu sagen. 

Mehr als die Hälfte der Rauchenden in Luxemburg möchte gerne aufhören, schafft es aber nicht.
Fast jeder zweite Krebstod durch vermeidbare Einflüsse

Laut einer Studie könnten jedes Jahr Millionen Todesfälle durch Krebs vermieden werden, wenn Menschen Risikofaktoren vermeiden würden.

Hilfreich sei es, über etwas anderes zu sprechen, sich einfach nach dem Befinden der Betroffenen zu erkundigen, zuzuhören und ganz einfach für sie da zu sein. „Das mag nach wenig klingen, aber unsere Kampagne hat gezeigt, dass diese Aufmerksamkeiten und Worte den Menschen mit Krebs tiefen Trost spenden können“, so die Autoren des Ratgebers. Die vermeintlich „kleinen“ Aussagen seien es, die Erkrankte häufig als unterstützend empfinden: „Wenn ich etwas für dich tun kann, bin ich da“, „Zögere nicht, uns zu kontaktieren, falls wir etwas für dich tun können“ oder „Du musst nicht alleine durch die schwierige Zeit gehen“ nennt die Stiftung als Beispiele. 

Was tun, wenn die Worte fehlen?

Oft nutzten Angehörige und Freunde auch Worte, die zwar gut gemeint sind, aber das Gegenteil von dem bewirken, was sie eigentlich erreichen sollten. Sätze wie „Du musst kämpfen und in der Vergangenheit nachschauen, wo du Fehler gemacht hast“, „Mach dir keine Sorgen“, „Du tust mir leid“ oder „Wie konnte dir Gesundheitsapostel das passieren“ werden nach Angaben der Fondation Cancer in der Regel als wenig hilfreich erachtet. „Solche Aussagen spenden nur wenig Trost und können die Person, die man unterstützen wollte, noch mehr durcheinander bringen“, geben die Autoren zu bedenken. 

Auch für den Fall, wenn einem als Angehöriger oder als Freund oder Freundin die Worte fehlen, gibt die Stiftung Tipps: Empfehlenswert sei, ganz einfach zuzugeben, wenn man nicht weiß, was man sagen soll, Präsenz zu zeigen und Unterstützung und Liebe zu vermitteln, gemeinsam etwas zu unternehmen und Hoffnung zu schöpfen. 

Die Broschüre der Fondation Cancer steht hier zum Download bereit.

In der heutigen schnelllebigen Zeit besteht ein großer Bedarf an zuverlässigen Informationen. Fakten, keine Gerüchte, zugänglich und klar formuliert. Unsere Journalisten halten Sie über die neuesten Nachrichten auf dem Laufenden, stellen politischen Entscheidern kritische Fragen und liefern Ihnen relevante Hintergrundgeschichten.

Als Abonnent haben Sie vollen Zugriff auf alle unsere Artikel, Analysen und Videos. Wählen Sie jetzt das Angebot, das zu Ihnen passt.