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Eine Tour auf dem Drahtesel durch das pulsierende Toronto

Toronto liegt am Lake Ontario. Die Metropole ist in sechs Bezirke und rund 140 Stadtviertel unterteilt.
Toronto liegt am Lake Ontario. Die Metropole ist in sechs Bezirke und rund 140 Stadtviertel unterteilt.

Foto: Destination Toronto

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Die kanadische Metropole gilt als eine der spannendsten Städte Nordamerikas. Mit weltoffener Herzlichkeit heißt sie ihre Gäste willkommen.

„Canadas Downtown“

Die kanadische Metropole gilt als eine der spannendsten Städte Nordamerikas. Mit weltoffener Herzlichkeit heißt sie ihre Gäste willkommen.

Von Frauke Rüth

Das muss das Epizentrum der Coolness sein: West Queen West. In diesem Viertel von Toronto haben sich in den vergangenen Jahren rund um die namensgebende Queen Street West eine beträchtliche Anzahl an Restaurants, Barber-Shops, Bio-Läden und Yoga-Studios angesiedelt. Es wimmelt von Menschen, die einen Kaffee in einem der Delis trinken, sich auf dem Farmers Market im Trinity Bellwoods Park mit Obst und Gemüse aus den umliegenden Bauernhöfen Ontarios eindecken oder einfach der fünfköpfigen Jazz-Kombo zuhören, die gerade ein kostenloses Konzert im Park gibt.

„Das ist typisch für Toronto: Alles pulsiert. Hier ist einfach immer etwas los“, sagt Jessica Halliday. Die Touristik-Expertin erzählt bei einem vegetarischen Sushi, dass die Stadt ein wahrer Patchwork-Teppich aus sechs Bezirken ist, unterteilt in 140 Viertel, oft als „Neighborhoods“ bezeichnet, von denen jedes seinen ganz eigenen Charakter habe. „Ich liebe die Kontraste, die tollen Restaurants und Clubs an der King Street, Downtown mit seinem Mix aus Backsteinhäusern und modernen Bankenkomplexen und Glasfassaden.“

Es liegt eine Energie über der Stadt am nordwestlichen Ufer des Lake Ontario, der man sich nicht entziehen kann. Eine der besten Arten, ihre vielfältigen Ecken kennenzulernen, ist eine Fahrradtour durch Downtown auf dem gut ausgebauten Radwegenetz, das auf oftmals abgeteilten Spuren über die Hauptverkehrsadern führt. Klar, erst mal ist man etwas unsicher, wenn man in einer fremden Großstadt auf den Drahtesel steigt – aber unser Tourguide, Terrence Eta von „Toronto Bike Tours“ schafft es schnell, dass man sich sicher im Verkehrsgetümmel fühlt und schon bald an den Eindrücken freut, die man neu gewinnt; seien es der prächtige Bau des College of Art and Design auf Stelzen oder der von Star-Architekt Frank Gehry gestaltete knallblaue Ausstellungsturm der Art Gallery of Ontario, die mit ihrer Sammlung von mehr als 73.000 Kunstwerken eines der bedeutendsten Museen Nordamerikas ist. 

2,9 Millionen Einwohner aus 200 Nationen

Und natürlich das von so gut wie jedem Standort aus gut sichtbare Wahrzeichen der Stadt: der CN Tower, der sich ikonisch zwischen den Häusern emporschiebt. „Adrenalinjunkies wagen sich an einen Edge Walk, bei dem man in 356 Metern Höhe einen Spaziergang an der Kante der Aussichtsplattform entlang macht – natürlich mit Klettergurten gesichert“, erklärt uns Terrence, und schaut nach oben, ob das gerade auch der Fall ist. Ist es, wie wir ehrfürchtig feststellen – und uns dafür entscheiden, lieber auf dem Boden zu bleiben und weiter zu radeln.

Vor Kurzem widmete der Michelin Guide der Metropole als erster Stadt Kanadas eine eigenen Ausgabe.

Toronto wird oft auch als „Canadas Downtown“ bezeichnet – als Kanadas Innenstadt, denn es herrscht eine offene internationale Stimmung, in der jeder willkommen ist und offen und herzlich empfangen wird. „Mehr als die Hälfte seiner 2,9 Millionen Einwohner wurde nicht in Kanada geboren, heutzutage leben hier Menschen aus 200 Nationen, und es werden 140 verschiedene Sprachen und Dialekte gesprochen“, erklärt uns Terrence. Das spiegelt sich im Stadtbild mit Neighborhoods wie Koreatown oder Chinatown wider.

Ein Blick vom Hafenviertel auf die Skyline der kanadischen Metropole.

Ein Blick vom Hafenviertel auf die Skyline der kanadischen Metropole.

Foto: Culinary Adventure Company

Besonders eindrucksvoll zeigt sich dieser Multikulturalismus in der Foodszene: Man kann sich gleichsam einmal um die Welt futtern. Vor Kurzem widmete der Michelin Guide der Metropole als erster Stadt Kanadas eine eigenen Ausgabe und kürte darin die besten 74 unter mehr als 5.000 Restaurants, darunter solche mit japanischer, französischer und mexikanischer Ausrichtung.

Das Foodie-Herz lacht

Einen guten Überblick über die vielfältige Kulinarik bietet das hippe Boho-Viertel Kensington Market. Zwischen seinen bunten Häuschen und Vintage-Boutiquen findet man keine großen Restaurantketten – dafür aber kleine, unprätentiöse Delis, die wirklich für jeden Geschmack Streetfood bieten: Fish & Chips bei „Fresco’s“, köstliche jamaikanische Rinderpasteten von der „Golden Patty Bakery“, Käse aus dem „Cheese Magic“-Laden in der Baldwin Street. Und nur wenige Meter weiter die Straße runter im „Pow Wow Café“ kredenzt Koch Shawn Adler traditionelle indigene Küche; heute stehen Elch mit Preiselbeeren und Lachs auf Bannock-Fladenbrot auf der Speisekarte. Seine Zutaten sammelt der Anishinaabe – eine der heute größten indigenen Ethnien Nordamerikas – gerne mal in den Wäldern Ontarios, etwa Klettenwurzel oder wilden Ingwer.

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Ein weiteres Highlight für Fans von Gourmet-Lebensmitteln liegt im Osten, im ältesten Teil der Stadt rund um die Front Street: der St. Lawrence Market, eine historische Markthalle, in der seit 1803 Spezialitäten angeboten werden. Kräftiger, reifer Cheddar, portugiesische Blätterteigtörtchen – das Foodie-Herz, es lacht. Eine besonders lange Schlange hat sich vor der „Carousel Bakery“ gebildet, von der ein köstlicher Duft ausströmt. Hier gibt es das „Award-winning“ Paemeal-Bacon-Sandwich mit Ahornsenf und Meerrettich, das nicht nur Normalsterblichen schmeckt: Die „Carousel Bakery“ liefert häufig das Catering für Dreharbeiten an die vielen Filmsets, die übers ganze Jahr verteilt an vielen Ecken der Stadt aufploppen, sei es für „Chicago“, „Cinderella Man“ oder „Fever Pitch“.

Sobald die ersten Sonnenstrahlen die bitterkalten Wintertage vertrieben haben, findet das Leben draußen statt.

Die Strände am Lake Ontario

Nachdem das Sandwich verzehrt ist, radeln wir weiter zum Distillery District, einem der schönsten Viertel der Stadt. Wo sich einst Whiskey-Brennereien und Bierbrauereien befanden, ist das sorgfältig sanierte, denkmalgeschützte Quartier entstanden, das als größtes Ensemble viktorianischer Industrie-Architektur in Nordamerika gilt. Da alles verkehrsberuhigt ist, kann man entspannt die kopfsteingepflasterten Wege entlang schlendern und die Galerien, Shops und Restaurants mit ihren hübschen Außenterrassen erkunden. Im Winter gibt’s einen beliebten Weihnachtsmarkt und eine Eislaufbahn. Die beste Zeit für einen Besuch ist der Sommer, wenn Film-Festivals, Kunstausstellungen und Konzerte auf dem Areal stattfinden.

Auf dem CN Tower wagt sich ein Edge Walker in schwindelerregende Höhe.

Auf dem CN Tower wagt sich ein Edge Walker in schwindelerregende Höhe.

Foto: Destination Toronto

Nur wenige Minuten vom Trubel entfernt, liegt das Ufer des Lake Ontario. Der Sugar Beach lädt mit seinen großen, festinstallierten Schirmen zum Verweilen ein. Nur einer von den vielen Stränden im Stadtgebiet, zwischen denen man die Qual der Wahl hat. Rund 20 Minuten östlich von Downtown heißt gleich ein ganzes Stadtviertel „The Beaches“. Sobald die ersten Sonnenstrahlen die bitterkalten Wintertage vertrieben haben, findet das Leben draußen statt, denn eines ist klar: Die Kanadier sind aus tiefstem Herzen Naturfreunde.

Eine Wildnis mitten in der Stadt

Das liebste Ausflugsziel der Einwohner Torontos liegt nur zehn Minuten mit der Fähre entfernt: Auf der vorgelagerten Inselgruppe Toronto Islands sind keine Autos erlaubt und es leben gerade mal 600 Leute dauerhaft dort in einer Reihe von kleinen viktorianischen Häusern, von denen jedes an die Villa Kunterbunt erinnert. Wer als Tagestourist übersetzt, kann einer Reihe von Aktivitäten nachgehen, darunter Kajaken, Stand-up-Paddling, Picknicken und Outdoor-Yoga.

Nur eine gute halbe Stunde entfernt von Downtown kann man auf rund 16.000 Hektar eine beeindruckende Vielfalt an Tieren und Pflanzen erleben.

Aber auch in der Stadt gibt es mehr als genug Grün: Toronto beherbergt rund 1.500 Grünflächen, vom Scarborough Bluffs über den Queen’s bis hin zum High Park. Einer der beeindruckendsten ist sicherlich der Rouge National Urban Park, der erste und einzige städtische Nationalpark der Welt. Nur eine gute halbe Stunde entfernt von Downtown kann man auf rund 16.000 Hektar eine beeindruckende Vielfalt an Tieren und Pflanzen erleben.

Jeder Bewohner, den man fragt, zählt begeistert seinen Lieblingsflecken auf. „Einer meiner Favoriten ist ‚Evergreen Brick Works‘“, erzählt Fahrrad-Guide Terrence, während er sich auf den Lenker stützt. In dem ehemaligen Steinbruch im östlich gelegenen Don River Valley wurden 100 Jahre lang Backsteine herbestellt. „Nach der Schließung hat man das Gebiet in den 1990er-Jahren in einen Park umgewandelt – eine wahre Wildnis mitten in der Stadt, in der die unterschiedlichsten Tierarten ansässig sind, Vögel, Schildkröten, Fische in einem der Teiche“, schildert er es. „Aber da fahren wir ein anderes Mal hin, jetzt ist die Tour zu Ende.“ 

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