Ein Geben und Nehmen
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VW und der belgische Netzbetreiber Elia wollen die Akkus der E-Fahrzeuge zum Bestandteil von Energienetzen machen.
Ein Geben und Nehmen
VW und der belgische Netzbetreiber Elia wollen die Akkus der E-Fahrzeuge zum Bestandteil von Energienetzen machen.
Wolfsburg/Brüssel (dpa) - Günstiges Laden bei hohem Angebot, Zurückspeisen bei Mangel im Netz: Der VW-Energiedienstleister Elli und der belgische Netzbetreiber Elia wollen die Nutzung von Elektroautos als Stromspeicher marktfähig machen.
Am Freitag schlossen beide Seiten ein Abkommen, das zum Ziel hat, E-Fahrzeuge mittelfristig als festen Bestandteil des Energienetzes zu etablieren. Elia bringt dazu auch das Start-up re.alto ein, wie VW mitteilte.
Schwankungen im Netz ausgleichen
Der Anteil erneuerbarer Energien soll weiter ausgebaut werden. Wind- und Solarkraft schwanken aber oft, sodass im Netz Phasen von Spitzen- und Unterauslastung entstehen können.
Große Speicher, in denen etwa Wasserstoff überschüssige Energie chemisch „zwischenlagert“, sollen das Stromsystem stabilisieren. Als weitere Option wird seit einiger Zeit zudem der mögliche Beitrag von Elektroauto-Akkus diskutiert.
Laden in zwei Richtungen
Luxemburg ist von seinem E-Auto-Ziel noch weit entfernt
Weniger als fünf Prozent der Fahrzeuge im Land sind elektrisch unterwegs. Bis 2030 sollen es aber mindestens 49 Prozent sein.
Wenn die Wagen nicht unterwegs sind und zum Beispiel über Nacht an der Ladesäule stehen, könnten sie - so die Idee - bei Bedarf bestimmte Mengen nicht mehr genutzter Elektrizität ins Netz abgeben. Durch dieses „bidirektionale“ Laden in zwei Richtungen könnten E-Auto-Besitzer auch eigenen Strom verkaufen. Umgekehrt kann das Laden des eigenen Fahrzeugs in bestimmten Situation günstiger sein.
Die VW-Managerin Elke Temme spricht von E-Auto-Batterien als „mobiler Powerbank“. Elia-Chef Chris Peeters sagte: „Wir wollen der wachsenden Zahl von Elektrofahrzeugnutzern ermöglichen, ihre Fahrzeuge zu laden und gleichzeitig das Stromsystem im Gleichgewicht zu halten.“ Die Partner wollen nun zunächst ein geeignetes Marktmodell entwickeln.
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