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Mehr als 40 Tote bei Protesten im Iran - Gewalt nimmt zu

Mehr als 40 Tote bei Protesten im Iran - Gewalt nimmt zu

Tod von Mahsa Amini

Mahsa Amini war von der Sittenpolizei festgenommen worden - wenig später war sie tot.
Mahsa Amini war von der Sittenpolizei festgenommen worden - wenig später war sie tot.

Foto: AFP

Die Proteste, die durch den Tod einer jungen Frau ausgelöst worden waren, gingen auch in der Nacht weiter.

Tod von Mahsa Amini

Die Proteste, die durch den Tod einer jungen Frau ausgelöst worden waren, gingen auch in der Nacht weiter.

(dpa) - Bei den andauernden regimekritischen Protesten im Iran sind Medienberichten zufolge 41 Menschen getötet worden. Das meldete der iranische Staatssender IRIB am Sonntag, eine offizielle Bestätigung lag aber nicht vor. Die Proteste, die durch den Tod einer jungen Frau ausgelöst worden waren, gingen demnach auch in der Nacht weiter. In den sozialen Medien wurden Videos geteilt, die Proteste in der Hauptstadt Teheran und anderen Teilen des Landes zeigten. Die Aufnahmen konnten nicht verifiziert werden.

Laut Augenzeugen in Teheran nimmt unterdessen die Gewaltbereitschaft sowohl vonseiten der Sicherheitskräfte als auch unter den Demonstranten stark zu. Sicherheitskräfte würden immer aggressiver und es seien vermehrt Schüsse zu hören, hieß es. Unter den Demonstranten gingen vor allem jüngere aggressiv vor. Sie zerstörten öffentliche Einrichtungen, setzten Autos und Mülleimer in Brand und verprügelten Polizisten. Slogans gegen die islamische Führung würden zudem radikaler: Neben „Tod dem Diktator“ skandierten die Demonstranten auch „Das ist das Jahr des Blutvergießens!“ und: „Lieber sterben wir als weiterhin Erniedrigung zu ertragen!“.

Auslöser der Proteste ist der Tod der 22 Jahre alten Mahsa Amini. Sie war von der Sittenpolizei wegen eines Verstoßes gegen die strenge islamische Kleiderordnung festgenommen worden. Was genau mit Amini nach ihrer Festnahme geschah, ist unklar. Bekannt ist, dass sie zunächst ins Koma fiel und am 16. September in einem Krankenhaus starb. Kritiker werfen der Moralpolizei vor, Gewalt angewendet zu haben. Die Polizei weist die Vorwürfe zurück.    

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Wie starb Mahsa Amini?

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Nach dem Tod einer 22-Jährigen in Polizeigewahrsam sind Tausende Menschen im Iran auf die Straßen gegangen, um ihre Wut und Trauer auszudrücken.

Iranian Kurds participate in a march in a park in the Iraq Kurdish city of Sulaimaniya on September 19, 2022, against the killing of of Mahsa Amini, a woman in Iran who died after being arrested by the Islamic republic's "morality police". - Amini, 22, was on a visit with her family to the Iranian capital when she was detained on September 13 by the police unit responsible for enforcing Iran's strict dress code for women, including the wearing of the headscarf in public. She was declared dead on September 16 by state television after having spent three days in a coma. (Photo by Shwan MOHAMMED / AFP)

Nach einem Todesfall von einem äthiopischen Juden bei einem Polizeieinsatz gingen Tausende auf die Straßen, unter anderem in Tel Aviv, um gegen Polizeigewalt und Rassismus zu protestieren. Die Demonstrationen eskalierten als Fahrzeuge in Brand gesetzt wurden.

TOPSHOT - An Israeli woman holds a poster of Solomon Tekah, a young man of Ethiopian origin who was killed by an off-duty police officer, as members of the Israeli Ethiopian community block the main entrance to Jerusalem on July 2, 2019 to protest his killing. - Protests in Israel over an off-duty police officer's killing of a young man of Ethiopian origin renewed today, as the incident drew fresh accusations of racism. Crowds of Ethiopian-Israelis battled police and blocked highways in at least 10 junctions across the country beginning in the late afternoon, with over a dozen protesters detained and thousands of motorists held motionless in huge traffic jams. Teka was shot in Kiryat Haim, a town near the northern port city of Haifa, late on June 30. (Photo by MENAHEM KAHANA / AFP)

Die Proteste im Iran gehen weiter - das berichten zumindest die sozialen Medien. Die staatlichen Medien im Land schweigen aber noch. Die Führung in Teheran hält weiter an Verschwörungstheorien fest.

Protesters wave flags as they gather outside the Iranian Embassy in central London on January 2, 2018, in support of national demonstrations in Iran against the existing regime. / AFP PHOTO / Ben STANSALL

Bei den regimekritischen Protesten im Iran sind zwei Demonstranten getötet worden. Die iranische Polizei soll nicht an dem Vorfall beteiligt gewesen sein.

TOPSHOT - An Iranian woman raises her fist amid the smoke of tear gas at the University of Tehran during a protest driven by anger over economic problems, in the capital Tehran on December 30, 2017. Students protested in a third day of demonstrations sparked by anger over Iran's economic problems, videos on social media showed, but were outnumbered by counter-demonstrators. / AFP PHOTO / STR

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