Luxembourg
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Mehr als ein Dutzend Schlangen ausgesetzt - alle erfroren

Die Auffindesituation in Niedermennig - nichts für schwache Nerven.
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Foto: Wildtierzentrum / Jürgen Meyer

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(dpa/TJ/tom) – Insgesamt 14 Schlangen sind neben einem Altkleidercontainer in Konz-Niedermennig (Konzer Tälchen) nahe Trier erfroren. Die Tiere wurden dort wahrscheinlich am Samstag bei Minustemperaturen ausgesetzt, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Sie lagen in Kisten und Tüten in der Nähe eines Sportplatzes. Wer die Schlangen in der Kälte ausgesetzt hat, ist noch nicht bekannt. 

Eine Frau hatte die Tiere entdeckt und ins Wildtierzentrum im benachbarten Wiltingen gebracht. Dort versuchte Tierpfleger Jürgen Meyer (59) alles, um die Tiere zu retten, legte sie in ein auf 20 Grad temperiertes Terrarium - letztlich vergeblich. Bei Temperaturen von mehreren Grad unter dem Gefrierpunkt hatten die Tiere keinerlei Überlebenschance. 

„Die Tiere sind jetzt bei der Kriminalpolizei in Trier und werden dort begutachtet“, erzählt Meyer. Auch das Veterinäramt sei eingeschaltet. Zumindest theoretisch könne es sein, dass eine oder mehrere Schlangen einen reiskorngroßen Mikrochip implantiert trügen, wie man es von Hund oder Katze kennt, darüber ließen sich zumindest Rückschlüsse auf die letzten Halter ziehen. Doch die Chance ist gering. 

Discountertüten aus Luxemburg und Frankreich

Eine Spur, die aber ebenfalls recht vage ist, soll nach Luxemburg führen: „Die Schlangen wurden in Plastiktüten aufgefunden“, so Meyer. Eine der Tüten stammt von einem deutschen Discounter, der in Luxemburg vertreten ist - wo sein Logo aber deutlich anders aussieht, als auf der deutschen Seite der Grenze. Eine andere Tüte stammt von einem Supermarkt aus Lille in Frankreich.   

Bei den 14 toten Tieren handelt es sich um Königspythons, eine „generell sehr beliebte Art“, wie Meyer berichtet. Vor allem die vielen Variationen, die die Tiere aufweisen können, aber auch ihre vergleichsweise aufwandsfreie Haltung haben dieser Schlange viele Freunde in der Terraristikszene eingebracht.   

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Von wem die Schlangen ausgesetzt wurden, ist also komplett unklar - auch über das Warum kann Meyer nur spekulieren. Denn es gebe verschiedene Möglichkeiten. „Dass man 14 Stück auf einmal findet, ist schon sehr selten“, so der Tierpfleger, der in seiner Arbeit schon einiges erlebt hat. „Denkbar wäre, dass jemand das große Geschäft gewittert und sich verspekuliert hat.“ Denn Königspythons in den vorliegenden Farbvariationen, so Meyer, seien vor etwa zehn bis 15 Jahren noch bis zu 2000 Euro pro Tier wert gewesen. „Seitdem sind sie aber in großem Stil gezüchtet worden. Und dadurch ist der Wert auf 150 bis 200 Euro pro Tier gefallen.“ 

Auch ein weiterer Grund könnte mit Geld zu tun haben: Seit die Stromkosten so stark angestiegen seien, gäben viele ihr Terrarium auf - was aber nichts daran ändert, dass das Aussetzen der Schlangen von Niedermennig eine Ordnungswidrigkeit darstellt.  

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Meyer erhofft sich trotz schmaler Erfolgsaussichten Hinweise aus der Szene - auch in Luxemburg: „Jeder Königspython ist individuell gezeichnet. Es besteht zumindest die Chance, dass ein eventueller Vorbesitzer eines oder mehrere der Tiere wiedererkennt“. Ausdrücklich bedanken möchte sich der Tierschützer auch bei der Finderin der Schlangen, die sich in einer schwierigen Situation wiederfand: „Die Frau hat trotz ihrer Schlangenphobie alles richtig gemacht.“

Die Luxemburger Polizei sagt auf Anfrage des „Luxemburger Wort“, dass sie noch nicht in die Ermittlungen eingebunden sei.  

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