Wohnungsbau-Prioritäten von Déi Gréng

Henri Kox verantwortet seit Oktober 2019 den Wohnungsbau und ist seit 2013 der vierte Ressortminister von Blau-Rot-Grün. Foto: Anouk Antony
Déi Gréng legen in dieser Wahlkampagne besonders viel Wert auf ihre Bilanz und die Verdienste ihrer fünf Minister. So auch im Wohnungsbau, der erst von Sam Tanson und anschließend von Henri Kox betreut wurde. „Nachdem andere Regierungen jahrzehntelang den Stillstand verwaltet haben, haben wir die Trendwende eingeleitet“, heißt es folglich in einer Stellungnahme zum Wohnungsbau.
Als verantwortlich für diesen Stillstand benennen die Grünen die CSV; so seien von jenen „5.200 bezahlbaren Wohnungen, die in zwölf Jahren durch den von der CSV initiierten Pacte logement 1.0 finanziert wurden, im Jahr 2020 nicht einmal 1.000 Wohnungen fertig gestellt“ gewesen. Zur Wahrheit im Wohnungsbau gehört indes auch, dass seit 2013 eine blau-rot-grüne Regierung in der Verantwortung ist und bis 2018 der liberale Koalitionspartner im Logement das Sagen hatte.
Nachdem andere Regierungen jahrzehntelang den Stillstand verwaltet haben, haben wir die Trendwende eingeleitet.
Déi Gréng in einer Stellungnahme zum Wohnungsbau
Déi Gréng wollen ihren Kurs „mutig“ und „entschlossen“ weitergehen und versprechen nun, jährlich 600 Millionen Euro zu investieren, um 800 bezahlbare Wohnungen zu schaffen. Mit dem Pacte logement 2.0 sollen zudem „mindestens 20 Prozent öffentlich geförderter und dauerhaft bezahlbarer Wohnraum“ entstehen.
Lesen Sie auch:
„Im Logement geht nichts mehr“ – das will die CSV ändern
Ein besonderes Anliegen der Grünen ist es, Wohnungsbau mit Klimaschutz und Naturschutz zu vereinbaren. So soll beispielsweise die Vorfinanzierung des Klimabonus eingeführt werden, damit sich auch Haushalte mit geringerem Einkommen eine energetische Sanierung leisten können.
„Billigster Populismus“
Unmissverständlich ist auch diese Botschaft an die Adresse der Christlich-Sozialen: „Um mehr zu bauen, bedarf es nicht einer Aushöhlung des Naturschutzes, sondern einer konsequenten Mobilisierung von Bauland.“ Wohnungskrise und Klimakrise gegeneinander auszuspielen sei „politisch unverantwortlich“ und „billigster Populismus“.
Die CSV mit ihrem Spitzenkandidaten Luc Frieden schlagen in ihrem Wahlprogramm unter anderem eine Lockerung der Naturschutzauflagen vor, um die Logementkrise anzugehen. Die Grünen hingegen beabsichtigen, das bestehende Perimeter-Potenzial auszuschöpfen – rund 4.200 Hektar, auf denen Wohnraum für 370.000 Menschen geschaffen werden könne.