Nach nordkoreanischen Tests
Foto: -/South Korea Defense Ministry/YNA/dpa
Das könnte Sie auch interessieren
Spitzensteuersatz
Der britische Finanzminister Kwasi Kwarteng hat eine kontroverse Steuersenkung für Reiche abgeblasen.
Protestbewegung im Iran
Mit der Belagerung der renommierten Sharif-Universität in Teheran hat die Gewalt im Iran einen neuen Höhepunkt erreicht.
Ost- und Südukraine
In den Gebieten Luhansk und Cherson vermelden Militärsprecher und Präsident Selenskyj Erfolge.
Bolsonaro in Prognosen unterschätzt
Bolsonaro in Prognosen unterschätzt
Lula gewinnt die erste Runde der Präsidentschaftswahlen in Brasilien, aber er ist dennoch der Verlierer. Bolsonaro schneidet besser ab als erwartet.
Bientôt expulsé du territoire
Bientôt expulsé du territoire
La France avait émis un arrêté d’expulsion contre Hassan Iquioussen, un imam de nationalité marocaine au discours sulfureux.
Nach Nordkoreas erstem Raketentest über Japan seit fünf Jahren haben Südkorea und USA mit dem Abschuss von Boden-Boden-Raketen geantwortet.
Nach nordkoreanischen Tests
Nach Nordkoreas erstem Raketentest über Japan seit fünf Jahren haben Südkorea und USA mit dem Abschuss von Boden-Boden-Raketen geantwortet.
(dpa) - Einen Tag nach dem jüngsten nordkoreanischen Raketentest haben die USA und Südkorea in der Region selbst Geschosse abgefeuert. Das südkoreanische Militär teilte am Mittwoch mit, als Reaktion auf die Provokation Nordkoreas hätten die USA und Südkorea vier Boden-Boden-Raketen in Richtung des Japanischen Meers (koreanisch: Ostmeer) geschossen. Beide Seiten hätten jeweils zwei Raketen abgefeuert, die Scheinziele präzise getroffen hätten. Damit sei die Fähigkeit der Verbündeten demonstriert worden, vor weiteren Provokationen abschrecken zu können.
Am Dienstag hatte Pjöngjang eine ballistische Mittelstreckenrakete in Richtung des Japanischen Meeres abgefeuert. Mit einer Flugdistanz von rund 4.500 Kilometern hat nie zuvor eine nordkoreanische Rakete eine längere Reichweite zurückgelegt. Es war das erste Mal seit knapp fünf Jahren, dass eine nordkoreanische Rakete über die japanische Inselgruppe geflogen war.
Dort löste der Test einen seltenen Raketenalarm aus: Die Bewohner der nordjapanischen Insel Hokaido und der Präfektur Aomori an der Nordspitze der japanischen Hauptinsel Honshu wurden aufgefordert, Schutz in ihren Häusern zu suchen.
Wie die USA und Südkorea sich auf den Ernstfall vorbereiten
Südkorea und die USA führen ihre vor vier Jahren pausierten Militärübungen fort. Das nordkoreanische Regime dürfte mit weiteren Waffentests reagieren.
Ebenfalls am Mittwochmorgen stürzte eine weitere Rakete der südkoreanischen Armee nach einem Fehlstart zu Boden. Wie die Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf den südkoreanischen Generalstab berichtete, wurde bei dem Unfall nahe der Ostküstenstadt Gangneung niemand verletzt. Die Absturzursache war zunächst nicht bekannt. Bei einigen Bewohnern von Gangneung war Panik ausgebrochen, da sie zunächst einen Angriff durch Nordkorea befürchteten.
USA und Nato verurteilen nordkoreanischen Test
Sowohl die USA als auch die Nato hatten den nordkoreanischen Test vom Dienstag verurteilt. US-Präsident Joe Biden sprach von einer „Gefahr für das japanische Volk“. Die USA wollen zudem eine Sitzung des UN-Sicherheitsrats für Mittwoch beantragen. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg schrieb auf Twitter: „Ich verurteile die gefährlichen und destabilisierenden Raketentests Nordkoreas aufs Schärfste.“
Wir können Ihnen diesen Inhalt nicht zeigen.
Sie haben nicht zugestimmt, dass diese eingebetteten Inhalte von twitter angezeigt werden. Klicken Sie hier, um Ihre Einstellungen zu ändern, und laden Sie anschließend die Seite neu. Zustimmung erteilenAls direkte Reaktion hatten Südkoreas Streitkräfte zwei Präzisionsbomben auf eine unbewohnte Insel im Gelben Meer abgefeuert. Zudem habe man gemeinsam mit US-amerikanischen Kampfflugzeugen des Typs F-16 Flugmanöver abgehalten. Das Gelbe Meer wird von China und der koreanischen Halbinsel umrandet.
Das letzte Mal, als Nordkorea 2017 eine Rakete über Japan fliegen ließ, führte das Land nur wenige Tage später einen Atomwaffentest durch. Experten befürchten, dass Nordkorea in den kommenden Wochen erneut eine Atomrakete testen könnte. Laut Angaben des südkoreanischen Verteidigungsministeriums bereitet das nordkoreanische Militär zudem weitere Tests für eine Interkontinentalrakete sowie eine ballistische U-Boot-Rakete vor.
Nordkorea befeuert Eskalationsspirale
Noch nie flog eine nordkoreanische Rakete derart weit: Der jüngste Waffentest ist jedoch nur ein Vorbote für die Provokationen der nächsten Wochen.
UN-Resolutionen untersagen Nordkorea die Erprobung von ballistischen Raketen jeglicher Reichweite, die je nach Bauart auch einen Atomsprengkopf befördern können. Zuletzt hatte Nordkorea am Samstag zwei ballistische Kurzstreckenraketen getestet - das war der vierte Raketenabschuss innerhalb einer Woche.
Die gehäuften Raketentests Nordkoreas werden von Experten auch als Reaktion auf die kürzlich abgehaltenen Seemanöver südkoreanischer und US-amerikanischer Streitkräfte gewertet. An den viertägigen Marineübungen hatte auch der Flugzeugträger „USS Ronald Reagan“ teilgenommen. Es war die erste Entsendung eines US-Flugzeugträgers nach Südkorea seit fast vier Jahren.
In der heutigen schnelllebigen Zeit besteht ein großer Bedarf an zuverlässigen Informationen. Fakten, keine Gerüchte, zugänglich und klar formuliert. Unsere Journalisten halten Sie über die neuesten Nachrichten auf dem Laufenden, stellen politischen Entscheidern kritische Fragen und liefern Ihnen relevante Hintergrundgeschichten.
Als Abonnent haben Sie vollen Zugriff auf alle unsere Artikel, Analysen und Videos. Wählen Sie jetzt das Angebot, das zu Ihnen passt.