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Schulden-Drama: Repräsentantenhaus billigt Deal - Senat folgt

McCarthy beklagte, ausufernde Ausgaben machten die USA auch abhängiger von ausländischen Schuldnern.
McCarthy beklagte, ausufernde Ausgaben machten die USA auch abhängiger von ausländischen Schuldnern.

Foto: Getty Images via AFP

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HANDOUT - 30.05.2023, Italien, Massa Carrara: Bei einem Busunfall in Italien sind mindestens drei Menschen verletzt worden, darunter zwei Schüler. Der Bus kam auf einer bergigen Straße nahe Massa-Carrara in der Toskana am Dienstag von der Straße ab und stürzte Medienberichten zufolge in einem Waldstück mehr als Hundert Meter in die Tiefe. Die Feuerwehr berichtete, dass dabei ein Erwachsener und zwei Jugendliche verletzt wurden. Rettungshubschrauber brachten sie in Krankenhäuser. (zu "Schulbus in Italien stürzt in Waldhang: Mindestens drei Verletzte") Foto: -/Vigili del Fuoco/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++

Busunglück

Der Bus kam auf einer bergigen Straße nahe Massa-Carrara in der Toskana von der Straße ab und stürzte in einem Waldstück in die Tiefe.

NATO-Generalsekretär

NATO soldiers and International military police secure the area near Zvecan, northern Kosovo on May 30, 2023, a day following clashes with Serb protesters demanding the removal of recently elected Albanian mayors. The situation in northern Kosovo remained tense on May 30, 2023, as ethnic Serbs continued to gather in front of a town hall in Zvecan after violent clashes with NATO-led peacekeepers left 30 soldiers injured. (Photo by Armend NIMANI / AFP)

Hintergrund der Truppenaufstockung sind die jüngsten schweren Ausschreitungen im serbisch bevölkerten Norden des Kosovos.

Russland

Russian President Vladimir Putin answers a question on a drone attack on Moscow and the Moscow region in Moscow on May 30, 2023. (Photo by Gavriil GRIGOROV / SPUTNIK / AFP)

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Deutschland und die Türken

28.05.2023, Hamburg: In Deutschland lebende Türken feiern den Wahlausgang. Der amtierende türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat die Stichwahlen in seinem Land für gewonnen erklärt und seine Herrschaft auf ein drittes Jahrzehnt ausgedehnt. Foto: Thomas Müller/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

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Seit Wochen hält der Schuldenstreit die USA in Atem. Ein Deal soll einen Zahlungsausfall der US-Regierung kurz vor Schluss verhindern.

USA

Seit Wochen hält der Schuldenstreit die USA in Atem. Ein Deal soll einen Zahlungsausfall der US-Regierung kurz vor Schluss verhindern.

(dpa) - Die USA sind einen großen Schritt weiter, um eine drohende Zahlungsunfähigkeit des Staates in letzter Minute abzuwenden. Das US-Repräsentantenhaus billigte am Mittwochabend (Ortszeit) einen Gesetzentwurf, mit dem ein Zahlungsausfall der Regierung verhindert werden soll. Eine parteiübergreifende Mehrheit in der Parlamentskammer stimmte für den Entwurf, mit dem die Schuldenobergrenze bis 2025 ausgesetzt werden soll, während zugleich die staatlichen Ausgaben in den kommenden zwei Jahren beschränkt werden. Nun muss der Senat dem Vorhaben noch möglichst rasch zustimmen, und Präsident Joe Biden muss das Gesetz unterzeichnen, damit der Regierung nicht das Geld ausgeht. Finanzministerin Janet Yellen hatte gewarnt, dies könnte am kommenden Montag eintreten.

In den USA legt das Parlament in unregelmäßigen Abständen eine Schuldenobergrenze fest und bestimmt, wie viel Geld sich der Staat leihen darf. Diesmal artete das Prozedere aus in erbittertes parteipolitisches Gezerre und ideologische Grabenkämpfe zwischen Demokraten und Republikanern. Die Republikaner verweigerten eine Anhebung der Schuldenobergrenze und verlangten deutliche Kürzungen der staatlichen Ausgaben. Die Auseinandersetzung löste sowohl national als auch international große Sorgen aus: Denn ein Zahlungsausfall der weltgrößten Volkswirtschaft könnte eine globale Finanzkrise und einen wirtschaftlichen Abschwung auslösen.

Nötige Mehrheit zähneknirschend erreicht

Bidens Regierung und die Republikaner, die im Repräsentantenhaus eine knappe Mehrheit haben, hatten in den vergangenen Wochen in langen und schwierigen Verhandlungen um einen parteiübergreifenden Kompromiss gerungen. Biden und der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, hatten schließlich am Wochenende einen Deal präsentiert. Mit dem Resultat sind viele Politiker sowohl bei Demokraten als auch bei Republikanern zwar unzufrieden, insbesondere am linken beziehungsweise rechten Rand der beiden Parteien. Angesichts der drohenden dramatischen Konsequenzen durch einen Zahlungsausfall versammelten sich jedoch Abgeordnete aus der Mitte beider Parteien hinter dem Deal und sorgten für eine nötige Mehrheit bei den Abstimmung - wenn auch zum Teil zähneknirschend.

The US Capitol building is seen from the base of the Washington Monument as the sun rises in Washington, DC, on May 28, 2023. President Joe Biden and Republican leader Kevin McCarthy announced a deal on May 27, 2023, to raise the debt ceiling, dragging the United States back from the precipice of default with only a few days to spare. (Photo by SAMUEL CORUM / AFP)
Biden und Mc Carthy einigen sich auf Schulden-Deal

Nach der „grundsätzlichen Eignung“ über die Neuverschuldung muss Speaker McCarthy eine Mehrheit im Kongress finden. Es regt sich Widerstand.

314 Abgeordnete stimmten im Repräsentantenhaus für den Gesetzentwurf: 149 Republikaner und 165 Demokraten. Für McCarthy war das Votum eine wichtige Bewährungsprobe. Der Republikaner sah sich vorab mit dem Widerstand radikaler Mitglieder seiner Fraktion konfrontiert. McCarthy war erst zu Beginn des Jahres nach einem historischen Wahlchaos von seiner Fraktion zum Vorsitzenden der Kammer gewählt worden. Die Turbulenzen hatten seine Position sehr geschwächt.

McCarthy versammelte bei dem Votum nun knappe zwei Drittel seiner Fraktion hinter sich - die Demokraten hatten dies als Latte angesetzt für den Anführer der Mehrheitsfraktion in der Kammer. Wie erwartet verweigerten zugleich Dutzende Republikaner dem Deal ihre Zustimmung: genau 71 Abgeordnete. Am Ende stimmten mehr demokratische als republikanische Abgeordnete für den Kompromiss und verhalfen dem Vorhaben damit zu einer satten parteiübergreifenden Mehrheit.

Für Biden und McCarthy ist das zunächst ein Erfolg. Die noch immer beachtliche Zahl an republikanischen Abweichlern könnte McCarthy innerhalb seiner ohnehin zerrissenen Fraktion dennoch Diskussionen bescheren. Einer seiner Kritiker - der republikanische Abgeordnete Dan Bishop, der zuletzt ein Misstrauensvotum gegen McCarthy ins Spiel gebracht hatte - schrieb nach der Abstimmung auf Twitter: „So sieht es aus, wenn das Einparteienkartell das amerikanische Volk verrät.“

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Außerdem steht das Votum im Senat noch aus: Der demokratische Mehrheitsführer der Kammer, Chuck Schumer, sagte am Mittwochabend zu, den Entwurf dort möglichst schnell zur Abstimmung zu bringen, um der Frist eines drohenden Zahlungsausfalls am Montag zuvorzukommen.

US President Joe Biden speaks onstage during Emily's List annual We Are Emily National Gala at The Anthem in Washington, DC, May 16, 2023. This year House Speaker Emerita Nancy Pelosi is being honored along with a celebration of Democratic pro-choice women bringing change to their communities and the world in elected office, and future elected women who will secure and restore women's rights. (Photo by OLIVIER DOULIERY / AFP)
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Bei der Debatte im Repräsentantenhaus brachten viele Abgeordnete beider Fraktionen ihre Unzufriedenheit zum Ausdruck und betonten, es handele sich keineswegs um einen perfekten, aber dennoch um einen notwendigen Kompromiss. Mehrere Demokraten mahnten, es gehe darum, das Land vor einem Desaster zu bewahren, das die Republikaner durch ihren Widerstand hinaufbeschworen hätten. Mehrere Republikaner betonten dagegen, der Entwurf sei der erste Schritt in die richtige Richtung, um das unkontrollierte Schuldenmachen im Land einzudämmen.

„Die Ausgabensucht Washingtons fortzusetzen, ist sowohl unverantwortlich als auch einfach falsch“

Kevin McCarthy

McCarthy beklagte, ausufernde Ausgaben machten die USA auch abhängiger von ausländischen Schuldnern. „Die Ausgabensucht Washingtons fortzusetzen, ist sowohl unverantwortlich als auch einfach falsch“, mahnte er. Das neue Gesetz werde das nicht vollends verhindern. Es sei aber ein erster Schritt, „das Schiff zu wenden“.

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Der Kompromiss soll den Umfang des Bundeshaushaltes, den die Demokraten unter Biden vergrößern wollten, faktisch einfrieren. Dafür würden die Budgets vieler Bundesbehörden und Ministerien angepasst. Die Republikaner konnten auch durchsetzen, dass Empfänger bestimmter Sozialleistungen einen Job nachweisen müssen. Die Demokraten wollten die staatlichen Einnahmen eigentlich durch die stärkere Besteuerung von Reichen erhöhen. Dagegen stemmten sich die Republikaner.

Einigen radikalen Republikanern gehen die Einsparungen in dem Deal nicht weit genug. Einige linke Demokraten wiederum beklagen die Kürzungen bei Sozialprogrammen. Und richtig zufrieden sind auch jene Moderaten in der Mitte nicht, die dem Deal am Ende zustimmten.

Biden erklärte: „Keine der beiden Seiten hat alles bekommen, was sie wollte.“ Es handele sich um einen parteiübergreifenden Kompromiss. Das Repräsentantenhaus habe nun aber einen entscheidenden Schritt nach vorne gemacht, um einen Zahlungsausfall zu verhindern.

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