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Seltsame Protestform um Özil-Bilder im Al-Bait

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Aldin Skenderovic (Düdelingen #4) Freisteller, Einzelbild, Aktion, Ganzkörper / 06.07.2022 Fussball Champions League Qualifikation, 1. Runde, Hinspiel, Saison 2022-2023 / 06.07.2022 / F91 Düdelingen (LUX) - KF Tirana (ALB) (Dudelange) / Stade Jos Nosbaum, Düdelingen / Foto: Ben Majerus

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Unter dem neuen Trainer Martin Hummel kann der HBD im Pokal-Viertelfinale nur zeitweise mit Titelverteidiger Red Boys mithalten.

Zuschauer in Katar nutzen Karikaturen des deutschen Ex-Nationalspielers zur Kritik am DFB. Die Hintergründe scheinen nicht ganz klar.

Fußball-WM

Zuschauer in Katar nutzen Karikaturen des deutschen Ex-Nationalspielers zur Kritik am DFB. Die Hintergründe scheinen nicht ganz klar.

Mesut Özil als jubelnder Nationalspieler, Mesut Özil als zwinkernde Porträtzeichnung. Plötzlich und überraschend spielte der 34 Jahre alte Ex-Nationalspieler beim deutschen Hoffnungsspiel gegen Spanien am Sonntag eine größere Rolle. Als Zeichen des Protests klar erkennbar gegen den DFB und einer katarischen Medienwertung zufolge auch gegen „westliche Doppelmoral“ hielten Zuschauer das Kontterfei des dem Deutschen Fußball-Bund in tiefer Abneigung verbundenen Weltmeisters von 2014 in die Höhe. Einige hielten sich zudem die Hand vor den Mund.

Was über die Aktion bekannt ist

Die Bilder in verschiedenen Größen waren Teil einer konzertierten Aktion – das legen allein Anzahl und Qualität nahe. Die „Bild“-Zeitung zitierte einen Stadionbesucher, der berichtete, die Poster hätten bei seiner Ankunft bereits auf den Sitzen gelegen.

Die deutsche Bundesinnenministerin Nancy Faeser trägt beim ersten Gruppenspiel gegen Japan eine Armbinde mit der Aufschrift "One Love".
Deutschland - kein Wintermärchen

Im Land des vierfachen Fußball-Weltmeisters ist die Stimmung matt bis mies - was nur zum Teil am Austragungsort liegt.

Dann sei die Anweisung gekommen, was damit zu tun sei. Den Fotoaufnahmen aus dem Stadion ist zu entnehmen, dass es Menschen in verschiedenen Outfits waren, die nicht zwingend zu einer geschlossenen Gruppe gehörten. Der Fußball-Weltverband FIFA beschäftigte sich nach dpa-Informationen zunächst nicht mit den Bildern, die für Aufsehen sorgten, aber keinen Einfluss auf den Spielverlauf zum 1:1-Endstand hatten.

Was über die Vorgeschichte bekannt ist

Die deutschen Nationalspieler hatten sich beim Mannschaftsfoto vor dem demonstrativ die Hand vor den Mund gehalten. Das war ein klarer Protest als Reaktion auf das Verbot der „One Love“-Kapitänsbinde durch die FIFA. Die Binde könne verboten werden, das Team lasse sich in Menschenrechtsfragen aber nicht den Mund verbieten, so die Lesart. „One Love“ soll ein Symbol für Vielfalt und Meinungsfreiheit sein. Besonders im streng islamischen Katar war die Geste der DFB-Auswahl auch kritisiert worden.

Für das Mannschaftsfoto vor den Spiel gegen Japan halten sich die deutschen Nationalspieler den Mund zu.

Für das Mannschaftsfoto vor den Spiel gegen Japan halten sich die deutschen Nationalspieler den Mund zu.

Foto: AFP

Was die Özil-Bilder bedeuten könnten

Der 34-Jährige, aktuell bei Istanbul Basaksehir unter Vertrag, war wenig überraschend nicht in die Aktion involviert. Er war nach dem Vorrunden-Aus bei der WM 2018 geräuschvoll aus der Nationalmannschaft zurückgetreten und hatte dem DFB dabei unter anderem Rassismus vorgeworfen. Ausgangspunkt der für den Verband unrühmlichen Episoden waren die Fotos von Özil und Ilkay Gündogan mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan.

Eine Erklärung ist deshalb, dass die Zuschauer in Katar den deutschen Verband dafür kritisierten, damals beim Thema Meinungsfreiheit selbst Fehler gemacht zu haben. Entsprechend sei die Aktion gegen „westliche Doppelmoral“ gerichtet, wie die katarische Sendergruppe Al-Kass meinte.

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan (l.) nahm gemeinsam mit Saudi Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman al-Saud und Katars Emir Sheikh Tamim bin Hamad al-Thani (r.) an der WM-Eröffnungsfeier teil.

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Foto: AFP

Eine andere Einordnung beruht darauf, dass Özil Ende 2019 dafür kritisiert worden war, dass er sich kritisch zur Unterdrückung der Uiguren in China geäußert hatte. Verantwortlich war damals aber nicht der DFB, sondern Özils ehemaliger Verein, der FC Arsenal, der sich wohl auch aufgrund wirtschaftlicher Interessen in China umgehend von Özils Äußerungen distanziert hatte. Menschenrechtsaktivisten lobten Özil ausdrücklich für dessen Worte. In diesem Zusammenhang ist die Zuschauergeste in Katar so zu lesen, dass Özil zu dieser Zeit der Mund verboten worden sei.

21.11.2022, Katar, Doha: Fußball, WM 2022 in Katar, England - Iran, Vorrunde, Gruppe B, Chalifa International Stadion, Irans Ehsan Hajisafi (l-r), Torwart Alireza Beiranvand und Morteza Pouraliganji stehen vor dem Spiel nebeneinander. Foto: Mike Egerton/PA Wire/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Was im Stadion zur Aktion gesagt wurde

Gefragt wurde nach dem Spiel, das der deutsche Auswahl die realistische Chance auf die K.-o.-Runde offen ließ, Gündogan. Der 32-Jährige wollte sich nicht konkret zur Plakataktion äußern. Grundsätzlich sagte der Mittelfeldspieler nur, dass es nicht mehr um Politik gehen solle. „Katar ist sehr stolz, die WM auszurichten. Die erste in einem islamischen Land. Ich komme aus einer muslimischen Familie, die muslimische Community ist stolz“, sagte er. Jetzt gehe es darum, den Fußball zu feiern.

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