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Sensation perfekt: Deutsche Basketballer entzaubern die USA

Weltmeisterschaft

Der Geheimfavorit steht nach einem Sieg über den Olympiasieger erstmals im WM-Finale. Die Mannschaft um Franz Wagner triumphiert nach einer dramatischen Partie.

Franz Wagner (r.), hier gegen Mikal Bridges, kehrte nach seiner Verletzung zurück.

Franz Wagner (r.), hier gegen Mikal Bridges, kehrte nach seiner Verletzung zurück. Foto: dpa

Wahnsinn in Manila! Mit einer Gala haben die deutschen Basketballer bei der WM auch Topfavorit USA entzaubert und greifen tatsächlich nach Gold. Das Team um Kapitän Dennis Schröder schlug den fünfmaligen Weltmeister in einem spektakulären Halbfinale mit 113:111, am Sonntag (14.40 Uhr Luxemburger Zeit) geht es im Endspiel gegen Serbien um den Titel. Schon jetzt ist es der größte Erfolg der Verbandsgeschichte, selbst mit Dirk Nowitzki stand eine deutsche Mannschaft nie in einem WM-Finale.

Der Jubel auf den Philippinen war grenzenlos, im packenden Duell mit den hochgehandelten US-Amerikanern feierte die deutsche Auswahl ein Jahr nach dem EM-Bronzegewinn in Berlin den siebten Sieg im siebten Turnierspiel. Dazu ist die Negativserie vorbei, es gelang genau zum richtigen Zeitpunkt der erste Erfolg gegen die USA bei einem großen Turnier. „Die sind die Favoriten. Die haben den Druck“, hatte Schröder vor dem Highlight gesagt, „natürlich haben wir auch eine Chance, das Spiel zu gewinnen.“ Und der Start glückte, anders als zuletzt. Die deutsche Mannschaft war hellwach, zeigte überhaupt keine Nervosität, bewegte den Ball exzellent.

Die USA um Anthony Edwards können nicht mehr zulegen.
Die USA um Anthony Edwards können nicht mehr zulegen.

Die USA um Anthony Edwards können nicht mehr zulegen. Foto: AFP

Nach seiner schwachen Vorstellung im Viertelfinal-Krimi gegen Lettland (81:79) war Schröder anzusehen, dass er zurückschlagen wollte, der Regisseur leistete sich aber schnell zwei Fouls. Bundestrainer Gordon Herbert ließ ihn drauf, mit seinem ersten Dreier sorgte der 29-Jährige für eine zweistellige Führung (25:15).

Die USA zeigten sich unbeeindruckt, spielten ihre individuelle Klasse aus und kamen ran - auch wenn es in der Abwehr hakte. Besonders gegen Franz Wagner, der nach überstandener Knöchelverletzung in die Starting Five zurückkehrte und kaum aufzuhalten war. Wagner, der ebenfalls glänzend aufgelegte Daniel Theis oder Andreas Obst - beim offenen Schlagabtausch nutzten die Deutschen ihre vielen Optionen, Schröder traf den Dreier hochprozentig und stellte auf 76:68 (25.').

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Bei der WM-Generalprobe in Abu Dhabi hatte das DBB-Team den Weltranglistenzweiten lange geärgert, mit 16 Punkten geführt und doch verloren (91:99). 94:84 hieß es vor dem Schlussviertel gegen die USA, die in der Zwischenrunde überraschend mit 104:110 gegen Litauen verloren und dann Italien im Viertelfinale demontiert hatten (100:63). Die USA kamen zwar noch einmal auf 107:108 heran, doch Deutschland blieb konsequent bei seiner Linie und errang den verdienten Erfolg.

Im ersten WM-Halbfinale seit 2002, als die Mannschaft um Turnier-MVP Nowitzki in Indianapolis (USA) Bronze geholt hatte, waren Obst (24 Punkte), Franz Wagner (22) und Theis (21) die besten deutschen Werfer. Größere Probleme bereitete dem Außenseiter nur Anthony Edwards (23).