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Eigentlich hätte in Strassen ein Metalfestival stattfinden sollen. Der Bürgermeister soll dem nun einen Strich durch die Rechnung gemacht haben.
Polemik um Metalfestival
Liz MIKOS
Eigentlich hätte am Samstag die 13. Auflage des „Metalfestival Kopstal“ starten sollen, inklusive überschwemmungsbedingten Umzugs. In den Vorjahren dröhnten die Bässe nämlich noch im Kopstaler Centre Wirspesch. Da die Halle allerdings den Überschwemmungen im vergangenen Jahr zum Opfer fiel, sollten die Massen bei der diesjährigen Auflage in der benachbarten Gemeinde Strassen „beim Fräiheetsbam“ eingeheizt werden. Drei Tage zuvor wird den Organisatoren von der Gemeinde ein Strich durch die Rechnung gemacht, teilen die Organisatoren in den sozialen Medien mit.
„Metal ist keine Musik“, mit dieser Aussage soll der Bürgermeister der Gemeinde Strassen, Nico Pundel, seinen Unmut gegenüber dem Event begründet haben. In einem Posting des „Metalfestival Kopstal“ wird erklärt, dass dies auch der Grund sei, weshalb das Festival nicht länger in Strassen stattfinden kann. „Die Bedingungen wurden letztlich so verändert, dass wir gezwungen waren, einen neuen Veranstaltungsort aufzutreiben“, verrät Jeff Buchette im Gespräch mit dem „Luxemburger Wort“.
„Die Lautstärke muss abgeklärt werden“
Sätze, die der Strassener Bürgermeister Nico Pundel, so nie getätigt habe, wie er am Freitagmorgen im Interview mit dem „Luxemburger Wort“ klarstellt. „Ich habe nie gesagt, Metal sei keine Musik. Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass es sich bei Metal um eine Musikrichtung handelt, bei der man die Lautstärke abklären muss“, erklärt der CSV-Politiker seinen Standpunkt.
Er habe einem Musikfest des Kopstaler Fußballvereins im Mai zugestimmt, weitere Details habe er bis zu besagtem Mittwoch nicht erhalten. „Als am Mittwoch die Materialanfrage kam, habe ich erst erfahren, dass es sich um ein Metalfestival handelt.“ Ein Konzept, das der Verein im Vorfeld hätte mit dem Schöffenrat besprechen sollen, wie der Bürgermeister bedauert.
„Uns wurde von der Gemeinde unterstellt, wir hätten sie belogen. Wir hätten eine Anfrage für ein Musikfestival gestellt - Metal sei jedoch definitiv keine Musik“, schreiben die verärgerten Metalfans.
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Tatsächlich habe Jeff Buchette bei seiner Anfrage „Konzert/Musikfest“ als Anlass angegeben. Damals standen Überlegungen im Raum, das Fest umzutaufen. „Da das Festival in einer neuen Gemeinde Einzug fand, mussten wir erst einmal überlegen, ob wir den Namen ändern. Wer hätte auch gedacht, dass die Musikrichtung entscheidend ist“, erklärt er.
Wunsch nach mehr Transparenz
Der Bürgermeister hätte sich hingegen mehr Transparenz gewünscht. „Als ich herausgefunden habe, worum es geht, habe ich mich hintergangen gefühlt“, bedauert Pundel. Daraufhin entschied sich die Gemeinde dafür, das Material nicht zu stellen und auch nicht für den Aufbau des Materials aufzukommen. „Das Festival kann nach wie vor stattfinden, die Genehmigung wurde nicht zurückgezogen“, betont Pundel. Er habe lediglich darauf aufmerksam gemacht, dass das Festival im Falle von Beschwerden wegen Lärmbelästigung abgebrochen werden muss.
Gemeinde Strassen will nicht schlichten
Das sollen die Anwälte von Jeff Dieschburg und Jingna Zhang tun, so der Veranstalter in einer Pressemitteilung. Der Streit ist damit vorerst noch nicht beigelegt.
Da nun das Risiko nun bestehe, - sollte das Festival wie geplant in Strassen stattfinden - dass die Shows nach nur kurzer Zeit schon abgebrochen werden könnten, ginge man als Organisator gleich auf Nummer sicher. Zudem würden solche Aussagen und Vorurteile gegenüber dem Musikgenre es ihnen unmöglich machen, den Gästen das Erlebnis zu bieten, das sie ihnen versprochen haben.
Solidaritätswelle in den sozialen Medien
Eine Situation, die auch die Metal-Community bei Facebook nicht kaltlässt. „Ich hätte nicht mit einer solchen Solidaritätswelle gerechnet“, zeigt sich Buchette berührt über die Unterstützung, die sie auf ihrer dringlichen Suche bekommen. „Was wir allerdings keineswegs bezwecken wollten, ist, dass der Bürgermeister angefeindet wird“, appelliert der Metalfan an die Unterstützer. „Es war mir nur ein Anliegen, die wahre Geschichte zu erzählen. Dabei sollte keine Hetze betrieben werden.“
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„Wir bleiben vorerst optimistisch“, geht er abschließend auf die aktuelle Lage des Events ein. „Sollten wir jedoch bis morgen Mittag keinen neuen Veranstaltungsort gefunden haben, werden wir das Festival verschieben müssen.“ Es gänzlich abzusagen, sei derweil keine Option, zumal bereits viele Konzertgänger sich ihre Karten im Vorverkauf ergattert hatten.
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