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Subtropische Pracht in den Gärten der Bretagne

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PRODUKTION - 04.05.2023, Australien, Sydney: Mit Opalen verzierte Ringe sind in einer Glasvitrine in der National Opal Collection zu sehen. (zu dpa «Im Rausch der Opale: Australiens faszinierender National-Edelstein») Foto: Michelle Ostwald/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

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Der warme Golfstrom sorgt in der Bretagne für üppig wuchernde Parkanlagen. Die grünen Refugien haben manch botanische Rarität im Beet.

Frankreich

Der warme Golfstrom sorgt in der Bretagne für üppig wuchernde Parkanlagen. Die grünen Refugien haben manch botanische Rarität im Beet.

(dpa) – Mit dem Finger streicht Oriane Jouno über die handgroße Scheinblüte des Hongkong-Hartriegels. Wie gemalt geht die Farbe von Creme in ein Zartrosa über. „Er zählt zu unseren seltenen Gehölzen im Park“, sagt die 35-Jährige, die mit ihrer Familie den riesigen Parc Botanique de Haute Bretagne bei Fougères managt.

Ihr Vater Alain hatte 1994 den Garten im Osten der Bretagne angelegt. Wo früher nur Gestrüpp wuchs, zelebrieren heute 24 Teilgärten Landschaftskunst. Über geschwungene, gebogene und hängende Brücken führt der Rundgang durch das Pflanzenreich, vorbei an Rhododendren, Kamelien, Azaleen und hin zu den blau leuchtenden Hortensien. Die Bretagne gilt als Land der Hortensie. Riesige Büsche bevölkern selbst den Straßenrand.

Gärten sind der letzte Luxus unserer Zeit.

Guirec Maréchal, Parkbesitzer

Kunstvoll modellierte Baumkronen

Im Jardin du Château de la Ballue, einem Schloss aus dem 17. Jahrhundert in Bazouges la Pérouse, verlangt die Gestaltung der Eiben, Hainbuchen und Buchsbäume äußerste Präzision. Kuben und Kugeln in vollendeter Form huldigen in diesem Schlossgarten der Kunst des Pflanzenschnitts. „Ein Garten ist keine Ausstellung von Pflanzen“, erklärt Marie-Françoise Mathiot-Mathon, „es zählt allein die Gesamtkomposition.“ Mit Begeisterung verfolgt die Schlossherrin ein Ziel: Schönheit. 

So wandelt der Gast wie auf einer wohl komponierten Theaterbühne, wo selbst die Kronen hoher Kiefern modelliert werden. Man spürt Barock, doch die Anlage wurde in den 1970er-Jahren angelegt. Verflochtene Wege führen durch insgesamt 13 Gartenräume samt Labyrinth.

„Gärten sind der letzte Luxus unserer Zeit“, sagt Guirec Maréchal. Er muss es wissen, erfüllte sich der frühere Kriegsreporter doch im Jahr 2021 mit der Übernahme des Gartens von Le Kestellic in Plouguiel einen Traum. Auf sieben Hektar geht es auf und ab, mit einem Höhenunterschied von 80 Metern. Unablässig bearbeitet der Bretone den dicht bewachsenen Park und schneidet Blickfenster zur malerischen Bucht des Flusses Jaudy frei. 

Auch der international bekannte Schuhdesigner Christian Louboutin folgte dem Trend zum Garten, als er im Jahr 2021 die Jardins de Kerdalo im Departement Côtes d‘Armor erwarb.

1.800 Pflanzenarten aus fünf Kontinenten gedeihen in diesem verborgenen Garten, darunter außergewöhnlich hohe subtropische Baumfarne. Mit ihren Wedeln bilden sie einen exotischen Minidschungel. Und gelten nicht Urwälder als schwindende Kostbarkeiten unserer Welt?

Designergärten im Blütenrausch

Auch der international bekannte Schuhdesigner Christian Louboutin folgte dem Trend zum Garten, als er im Jahr 2021 die Jardins de Kerdalo im Departement Côtes d‘Armor erwarb. Sowohl bei Gärten als auch bei der Mode ginge es schließlich um Farben und Formen. Sein privates Arkadien in Tredarzec bleibt weiterhin für die Öffentlichkeit zugänglich. So flanieren die Besucher durch das ausgedehnte Wunderreich, in dem sich Blütenmeere im Farbenrausch wie in einem impressionistischen Gemälde verlieren.

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Überall in Kerdalo fließt Wasser, über Treppen, in Kanälen, durch eine italienische Grotte, zu Teichen, in einen See. Und unter den riesigen Blättern des mannshohen Mammutblattes fühlt sich der Mensch auf der Zeitachse zurückgeworfen in die Urzeit.

Auf eine Zeitreise begibt sich auch, wer die weitläufige Domaine de la Roche-Jagu betritt. „Nach einem schrecklichen Sturmschaden gab es für einen jungen Landschaftsarchitekten die Chance, rund um die Burg aus dem 15. Jahrhundert einen zeitgenössischen Garten zu gestalten, der aber vom Mittelalter inspiriert ist“, erzählt Parkleiter Fabien Dumortier. „Dabei verpflichten wir uns ganz der Biodiversität.“  

Stundenlang lässt es sich durch die verschiedenartigen Obst- und Kräutergärten streifen oder unter den Pergolen spazieren – bis hin zum Kamelienhain mit seinen 350 Sorten.

Seltenes im Fischerstädtchen

Pflanzenraritäten aus der südlichen Hemisphäre drängen sich am Fuße eines Granitfelsen im Jardin Exotique et Botanique de Roscoff. In dem Fischerstädtchen an der nördlichen Atlantikküste ringen auf überschaubarem und leicht zugänglichem Raum Sukkulenten, Agaven und Kakteen um die Aufmerksamkeit unter 3.500 subtropischen Pflanzenarten.

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Das niederländische Lisse verwandelt sich im Frühjahr in ein Meer der Sinne, wenn Millionen von Krokussen, Narzissen und Tulpen aufblühen.

„So zaubern etwa unsere vielen Zuckerbüsche (Protea) einen Hauch von Südafrika in die Bretagne“, meint Jean-Michel Moullec vom Bürgerverein GRAPES, der den Garten betreibt.

Noch mehr Exotik umschlingt den Besucher auf der Île de Batz im Jardin Georges Delaselle. Der Botanikliebhaber schuf auf der autofreien Insel in Sichtweite von Roscoff ab 1897 einen Landschaftsgarten mit exotischen Pflanzen: eine Oase im Atlantik mit meterhohen Palmen und Bananenstauden. Das maritime, besonders milde Inselklima ermöglicht dieses bretonische Eden. Dem Golfstrom sei’s gedankt.

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