Das könnte Sie auch interessieren
Ärger im Urlaubsparadies
Das Flair der Trauminsel begeistert Reisende aus aller Welt. Dass manche dabei ihre Hüllen fallen lassen, hat nun Folgen.
Reformer oder gescheiterter Royal?
Reformer oder gescheiterter Royal?
Ob Prinz Harry beim Prozess gegen den „Mirror“-Verlag tatsächlich nachweisen kann, dass er mit illegalen Methoden bespitzelt wurde, scheint ungewiss.
Biografie „Pageboy“
Trans, frei und endlich glücklich: In seinem ersten Buch mit dem Titel „Pageboy“ nimmt Elliot Page seine Leserinnen und Leser mit auf eine emotionale Reise.
Skandinavien
Schweden ist und bleibt für viele ein Sehnsuchtsort. Gleichzeitig haben die Skandinavier ihre eigenen Probleme - und das seit geraumer Zeit nicht zu knapp.
Frage des Tages
500 Jahre Schweden: Das skandinavische Land ist und bleibt für viele ein Sehnsuchtsort. Waren Sie schon einmal dort?
Schakale in Tel Aviv, Pumas in Santiago, Bären in Südtirol: Während der Corona-Pandemie überschritten Wildtiere vielerorts auch Stadt- und Gebietsgrenzen.
Verhaltensbiologie
Schakale in Tel Aviv, Pumas in Santiago, Bären in Südtirol: Während der Corona-Pandemie überschritten Wildtiere vielerorts auch Stadt- und Gebietsgrenzen.
(dpa) – Die Einschränkungen während der Corona-Pandemie haben sich auch auf das Verhalten von Tieren ausgewirkt. Wildlebende Landsäugetiere legten während der strengen Lockdowns längere Strecken zurück und hielten sich näher an Straßen auf. Das geht aus einer internationalen Studie hervor, die im Fachjournal „Science“ vorgestellt wird.
Im ersten Pandemiejahr 2020 gab es vielerorts Berichte über vermehrt in Städten auftauchende Wildtiere. War dem tatsächlich so - oder waren die Menschen einfach aufmerksamer, weil sie mehr zu Hause waren? Um diese Frage zu beantworten, analysierte das Forschungsteam Bewegungsdaten von mehr als 2.300 Säugetieren 43 verschiedener Arten wie Elefanten, Giraffen, Bären und Hirschen, für die es GPS-Daten gab. Die Forscher verglichen die Bewegungen während der ersten Lockdown-Phase zwischen Februar und April 2020 mit denen im Vorjahreszeitraum.
Tiere dringen vermehrt in Städte ein
„Unsere Daten zeigen, dass die Tiere während strenger Lockdowns in einem Zeitraum von zehn Tagen bis zu 73 Prozent längere Strecken zurücklegten als im Jahr zuvor, als es noch keine Beschränkungen gab“, erklärte Marlee Tucker, Erstautorin der Studie und Ökologin an der Radboud-Universität im niederländischen Nijmegen. „Wir konnten zudem feststellen, dass sie sich im Durchschnitt 36 Prozent näher an Straßen aufhielten als im Vorjahr. Das ist sicherlich damit zu erklären, dass es in diesem Zeitraum sehr viel weniger Straßenverkehr gab.“
Eine Reihe von artspezifischen Fallstudien deckt sich mit den Ergebnissen des Forschungsteams: Pumas (Puma concolor) bewegten sich während des Lockdowns über Stadtgrenzen, die Häufigkeit von Stachelschweinen (Hystrix cristata) nahm in städtischen Gebieten zu, die Tagesaktivität des Florida-Waldkaninchens (Sylvilagus floridanus) stieg und Braunbären (Ursus arctos) nutzen neue Verbindungskorridore.
Wir zeigen mit unseren Ergebnissen, dass die Mobilität des Menschen eine wichtige Triebkraft für das Verhalten einiger Landsäugetiere ist.
Marlee Tucker, Ökologin
„Während der strengen Lockdowns hielten sich sehr viel weniger Menschen im Freien auf, was den Tieren die Möglichkeit gab, neue Gebiete zu erkunden“, erläuterte Thomas Müller vom Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum und der Goethe-Universität Frankfurt. „In Gebieten mit weniger strengen Auflagen konnten wir im Gegensatz dazu beobachten, dass Säugetiere kürzere Strecken als im Vorjahr zurücklegten. Dies könnte damit zusammenhängen, dass während dieser Zeiträume die Menschen ermutigt wurden, in die Natur zu gehen. Infolgedessen waren einige Naturgebiete stärker frequentiert als vor der Corona-Pandemie - mit Auswirkungen auf die Säugetierfauna.“
Das Thema Straßenhunde sorgt für Streit in Indien
Immer häufiger kommt es im asiatischen Vielvölkerstaat zu Hundeangriffen. Nun ist eine Debatte über das weitere Vorgehen entbrannt: Rettung oder Tötung ... was ist sinnvoll?
Die sogenannte Anthropause - die vorübergehende Abwesenheit des Menschen - war eine einzigartige Gelegenheit, die Auswirkungen der menschlichen Präsenz auf die Tierwelt zu untersuchen. „Wir zeigen mit unseren Ergebnissen, dass die Mobilität des Menschen eine wichtige Triebkraft für das Verhalten einiger Landsäugetiere ist“, erklärte Tucker. Das Ausmaß sei mit dem von Landschaftsveränderungen vergleichbar. „Unsere Forschung belegt zudem, dass Tiere direkt auf Veränderungen im menschlichen Verhalten reagieren können. Das lässt für die Zukunft hoffen - denn im Prinzip bedeutet dies, dass sich eine Anpassung unseres eigenen Verhaltens auch positiv auf die Tierwelt und die von ihr bereitgestellten Ökosystemfunktionen auswirken kann.“
In der heutigen schnelllebigen Zeit besteht ein großer Bedarf an zuverlässigen Informationen. Fakten, keine Gerüchte, zugänglich und klar formuliert. Unsere Journalisten halten Sie über die neuesten Nachrichten auf dem Laufenden, stellen politischen Entscheidern kritische Fragen und liefern Ihnen relevante Hintergrundgeschichten.
Als Abonnent haben Sie vollen Zugriff auf alle unsere Artikel, Analysen und Videos. Wählen Sie jetzt das Angebot, das zu Ihnen passt.