Luxembourg
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Über 90.000 Tierversuche in den vergangenen Jahren in Luxemburg

Parlamentarische Anfrage

Experimente mit Nagetieren und Fischen sind im Großherzogtum keine Ausnahme. Die Antwort auf eine parlamentarische Frage liefert Einblicke.

Experimente an Nagetieren sind auch in Luxemburg weit verbreitet.

Experimente an Nagetieren sind auch in Luxemburg weit verbreitet. Foto: dpa

91.058 Tierversuche gab es in den vergangenen neun Jahren in Luxemburg. Dies geht aus der Antwort der beiden Minister Claude Meisch (DP) und Claude Haagen (LSAP) auf eine parlamentarische Frage des Piraten-Abgeordneten Sven Clement hervor.

Besonders hoch war die Zahl der Tierversuche in den Jahren 2016 und 2017 mit jeweils mehr als 20.000 Experimenten jährlich. Seitdem haben die Zahlen konstant abgeonommen. Im vergangenen Jahr wurden gut 3.600 Versuche verzeichnet.

Zebrafische dominieren

Über die vergangenen neun Jahre betrachtet, wurden am häufigsten Versuche mit Zebrafischen durchgeführt. Sie machen 46.891 Versuche aus. An zweiter Stelle folgen Experimente mit Mäusen, von denen es 43.565 gab. Zudem listet der Minister in seiner Antwort 602 Versuche mit Ratten auf.

Alle fünf Jahre werden zudem die Daten veröffentlicht, die angeben, wie viele Tiere gezüchtet werden, um für Projektzwecke genutzt zu werden. In Luxemburg war dies im vergangenen Jahr der Fall. Aus den entsprechenden Zahlen geht hervor, dass die Universität Luxemburg zwischen 2017 und 2022 mehr als 6.800 Nagetiere sowie knapp 3.700 Zebrafische für Forschungszwecke gezüchtet hat.

Drei Einrichtungen, die jedes Jahr kontrolliert werden

Tierversuche werden hierzulande für die Grundlagenforschung, für translationale und angewandte Forschung sowie für Ausbildungszwecke genutzt. Demnach fallen auch Experimente für edukative Zwecke, die Schüler an Lyzeen durchführen, in die oben genannte Kategorie. Davon gab es gut 1.200 Stück seit 2017, wie aus der Antwort der beiden Minister hervorgeht.

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In Luxemburg gibt es indes drei Einrichtungen, die über die notwendige Erlaubnis verfügen, Tierversuche für Forschungszwecke durchzuführen. Die Universität Luxemburg verfügt über zwei Einrichtungen, eine für Nagetiere sowie eine für Zebrafische, das Luxembourg Institute of Health (LIH) verfügt ebenfalls über ein Zentrum für Nagetiere.

Die Veterinär- und Lebensmittelverwaltung (ALVA) führt jedes Jahr Kontrollen in den drei Einrichtungen durch, um sicherzustellen, dass das Tierschutzgesetz eingehalten wird.

Tierversuchsfreie Forschung soll gefördert werden

Die beiden Minister erklären in ihrer Antwort, dass die Zahl von Forschungsprojekten durch den Aufbau sowie die Weiterentwicklung der Medizin und Biomedizin in Luxemburg in Zukunft ansteigen dürfte. Dennoch verfolgten sowohl die Universität als auch das LIH Projekte zum Entwickeln von Versuchen, die ohne Tiere auskommen sollen. Auch das Landwirtschaftsministerium bietet regelmäßig Seminare zu alternativen Forschungsmethoden an, um die Anzahl der Tierversuche zu begrenzen.