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Viele dieser Metallen und Mineralien sind für die Digitalisierung und für die Energiewende notwendig.
Studie
Viele dieser Metallen und Mineralien sind für die Digitalisierung und für die Energiewende notwendig.
(dpa) - Die wachsende Nachfrage nach Rohstoffen, die hohen Preise und die Abhängigkeit von einzelnen Ländern machen der Wirtschaft Sorgen. Das Forschungsinstitut der deutschen Wirtschaft (IW Consult) schätzt die Verfügbarkeit von 27 wichtigen Metallen, Mineralien und Seltenen Erden als „sehr kritisch“ ein. Viele dieser Rohstoffe seien für die Digitalisierung und für die Energiewende notwendig.
IW-Consult-Geschäftsführer Karl Lichtblau sagte am Freitag bei der Vorstellung der Studie in München: „Die Märkte bei Rohstoffen funktionieren - noch.“ Allerdings gebe es Risiken bei großer Abhängigkeit von einzelnen Förderländern oder Lieferanten. Aus Russland zum Beispiel bezieht Deutschland sehr viel Nickel, das für Batterien und für Stahllegierungen wichtig ist, sowie Palladium für Elektrotechnik und für die Chemieindustrie. „Der Rohstoffhandel mit Russland läuft noch“, im Gegensatz zum Gasimport, sagte Lichtblau.
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Aber „die teilweise schwierige geopolitische Lage erschwert zunehmend den Bezug von Rohstoffen“, sagte Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw). Abhängigkeiten könnten als Druckmittel in Konflikten eingesetzt werden, „dann wird es zu einem gravierenden Problem.“
Hohe Nachfrage treibe die Preise
Als Beispiel für die stark wachsende Nachfrage nach Rohstoffen führt IW Consult in der im Auftrag der vbw erstellten Studie Kupfer an. Die Energiewende steigere den Bedarf bis 2030 um 40 bis 75 Prozent und bis 2040 sogar um bis zu 165 Prozent. Geologisch sei Kupfer nicht knapp, aber in Bergbau, Recycling und Rohstoffeffizienz müsse investiert werden, und hohe Nachfrage treibe die Preise, sagte Lichtblau. Die größte Herausforderung „wird es aber sein, die Förder- und Weiterverarbeitungsketten schnell genug an die wachsende Nachfrage anzupassen“, sagte Brossardt.
Eine der größten CO2-Quellen ist die Zementproduktion - acht Prozent der weltweiten CO2-Emmission entfallen auf die Herstellung dieses Baustoffs, mehr als die Hälfte davon in China. Das bei der Zementherstellung entstehende CO2 könnte eingefangen und gespeichert und das Recycling von Bauabfällen verbessert werden, sagte Lichtblau. Es gebe inzwischen auch Carbonbeton. Aber „klar treibt das die Baukosten“.
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Im Streit um Chinas Exportbeschränkungen bei begehrten Rohstoffen wie Zink und Magnesium bleibt die Welthandelsorganisation (WTO) bei ihrem Urteil, dass Pekings Vorgehen illegal sei.
„Recycling ist ein großes Thema“, betonte Lichtblau. Das müsse schon bei der Produktentwicklung beginnen. Bei Kobalt zum Beispiel lasse sich ein Drittel des Verbrauchs durch Kreislaufwirtschaft einsparen.
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