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Bei einem schweren Erdrutsch auf der italienischen Insel Ischia ist mindestens eine Person getötet worden. Viele werden noch vermisst.
Starke Regenfälle
Bei einem schweren Erdrutsch auf der italienischen Insel Ischia ist mindestens eine Person getötet worden. Viele werden noch vermisst.
(dpa/ KNA) - Nach dem verheerenden Unwetter auf der italienischen Insel Ischia mit einer Toten und mehreren Verletzten suchen die Behörden weiter nach vermissten Menschen.
Die Rettungskräfte waren die ganze Nacht zu Sonntag im Dauereinsatz, wie mehrere Medien berichteten. Demnach wollte die zuständige Präfektur in der süditalienischen Stadt Neapel am Sonntagmorgen zu einer weiteren Krisensitzung zusammentreten. Die Regierung in Rom kündigte eine Ministerratssitzung für Sonntagvormittag an, um in der Region den Notstand zu erklären. Das ist unter anderem nötig, damit schnell Gelder freigemacht werden können.
Anhaltende Stürme und Regen erschwerten die Bergungsarbeiten von Feuerwehr, Polizei und Zivilschutz. Rettungskräfte brachten nach offiziellen Angaben rund 130 Menschen aus ihren Häusern in Sicherheit. Am späten Samstagabend bezifferte die Präfektur in Neapel die Zahl der Verletzten auf 13. Elf Menschen galten demnach als vermisst. Eine Frau verlor in dem Unwetter ihr Leben.
In der Nacht zu Samstag trafen Sturm und Starkregen auf die Mittelmeerinsel im Golf von Neapel und richteten vor allem in den nördlichen Küstenorten Casamicciola und Lacco Ameno schwere Schäden an. An Hängen gingen Erdrutsche ab, Fluten aus Wasser, Schlamm und Gestein trieben durch die Straßen, Autos und Busse wurden beschädigt und teilweise bis ins Meer gezogen. Die Gegend galt als Risikogebiet für Erdrutsche. Erste Expertenstimmen wurden laut, dass dort in den vergangenen Jahren zu wenig für den Schutz getan wurde.
Auto ins Meer gerissen
In den frühen Morgenstunden brach das Unwetter über das Eiland mit etwas mehr als 60.000 Einwohnern herein. Besonders betroffen war der Küstenort Casamicciola im Norden. Schlammmassen beschädigten Häuser, in denen auch einige der Vermissten vermutet wurden. Die Feuerwehr rettete nach eigenen Angaben zwei Menschen aus einem Auto, das ins Meer gerissen wurde. Sie war insgesamt mit 70 Kräften im Einsatz. Bilder im Fernsehen zeigten einen Hang, an dem ein Erdrutsch abging, und einen Mann, der in einem Gebäude bis zur Brust im Dunkeln im Wasser steckte. Auf Videos der Feuerwehr waren völlig demolierte Autos und mit Geröll und Erde überflutete Straßen zu sehen.
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Wegen des tobenden Unwetters hatten die Rettungskräfte nach eigener Aussage Mühe, die Menschen auf der Insel zu erreichen. „Die Situation ist sehr kompliziert“, sagte Innenminister Matteo Piantedosi am Mikrofon des TV-Senders Rainews24. Möglicherweise seien Menschen unter dem Schlamm eingeschlossen, erklärte er weiter.
Starke Regenfälle als Ursache
Die Behörden schickten von Neapel aus Spezialisten, Fahrzeuge und weitere Verstärkung nach Ischia. Das Militär entsandte Hubschrauber zur Unterstützung. Rund 200 Bewohner sollten laut Piantedosi aus ihren Häusern evakuiert werden. Über Stunden konnten viele im betroffenen Teil der Insel ihre Wohnungen nicht verlassen. Die Verwaltung wies die Menschen dazu an. Viele hatten keinen Strom mehr. Schulen, Friedhöfe und Parks blieben ohnehin am Samstag geschlossen. Das hatte Ischias Bürgermeister Enzo Ferrandino bereits am Freitag wegen der Unwetter-Warnung angeordnet.
Zwischenzeitlich kursierten zudem Meldungen über acht Todesopfer, die die Präfektur und die Carabinieri in Neapel allerdings vorerst nicht bestätigten. Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni dankte den Rettungskräften für ihren Einsatz, wie ihr Amtssitz in Rom mitteilte. Sie stehe in Kontakt mit den Behörden vor Ort. Auch andere Minister drückten den Menschen auf der größten Insel im Golf von Neapel ihre Nähe aus.
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Starke Regenfälle der vergangenen Tage hatten am frühen Samstagmorgen eine Lawine aus Schlamm und Geröll ausgelöst. Nahezu der gesamte Ort Casamicciola Terme im Norden der Insel ist betroffen. Ein Video der Feuerwehr auf Twitter zeigt ein Bild der Zerstörung: Schlamm, entwurzelte Bäume und Autos, die ins Meer gespült wurden. Die Bewohner wurden aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben.
Ischia ist die größte Insel im Golf von Neapel und vulkanischen Ursprungs. Die betroffene Gemeinde Casamicciola Terme hat den zweitgrößten Hafen der rund 46 Quadratkilometer großen Insel. Durch ihre zahlreichen Thermalquellen ist sie besonders bei Kur-Urlaubern beliebt. Die Stadt hat gut 8.000 Einwohner.
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