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Der letzte Jumbo Jet hat das Boeing-Werk in Seattle verlassen. Mit seiner Flugroute sorgte die 747 aber beim Flug in die neue Heimat noch mal für Aufsehen.
Queen of the Skies

Dustin MERTES
(dme/dpa) - Die letzte jemals produzierte Boeing 747 hat nach einem symbolträchtigen Abschied vom Boeing-Werk in Seattle auf dem Flug zur Atlas Air-Basis in Cincinnati einen besonderen Umweg eingelegt. Über dem Bundesstaat Washington flog die Besatzung eine Flugroute in Form einer Krone mit der Aufschrift „747“. Die Boeing 747 gilt als „Queen of the Skies“, also die Königin der Lüfte.
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Sie haben nicht zugestimmt, dass diese eingebetteten Inhalte von twitter angezeigt werden. Klicken Sie hier, um Ihre Einstellungen zu ändern, und laden Sie anschließend die Seite neu. Zustimmung erteilenVor der aufsehenerregenden Flugroute hatte die Atlas Air-Maschine mit der Kennung N863GT bereits eine standesgemäße Flughafenverabschiedung der Feuerwehr mit einer Wasserfontäne erhalten und war nach dem Start nach einer Ehrenrunde über Seattle noch einmal im Tiefflug über die Boeing-Startbahn geflogen. Ab Mitte Februar wird die Maschine für den Kunden Kühne + Nagel und den asiatischen Ableger Apex Logistics Frachtflüge zwischen Asien und Nordamerika absolvieren.
Lufthansa überlegt, die volle A380-Flotte zu reaktiveren
Der Reiseboom nach der Corona-Pandemie, sowie Lieferverzögerungen bei Boeing könnte noch mehr A380 als geplant in die Lufthansa-Flotte zurückbringen.
Insgesamt baute Boeing in rund 55 Jahren 1574 Jumbo-Jets vom Typ 747 für mehr als 100 Kunden. Zuletzt war die Erfolgsstory allerdings ins Wanken geraten, weswegen der Flugzeugbauer bereits 2020 angekündigt hatte, die 747-Produktion zu beenden.
Der Konzern erwog schon lange, den Flugzeug-Klassiker mangels Nachfrage einzustampfen. Die Airlines ziehen inzwischen kleinere und sparsamere Maschinen vor. Riesenmaschinen wie Boeings 747 mit ihren vier Triebwerken gelten vielen Airlines mittlerweile als zu teuer im Betrieb. Zudem lassen sie sich nur auf viel gefragten Strecken auslasten. Das gleiche Problem gab es auch mit dem doppelstöckigen Airbus A380, der Boeings Jumbo nach der Jahrtausendwende mit Platz für bis zu 853 Passagiere als größtes Passagierflugzeug der Welt ablöste.
Zum ersten Mal seit mehr als über 50 Jahren werden wir keine 747 mehr in dieser Fabrik haben
Boeing-Manager Kim Smith
Fest steht: Für Boeing war das Abschiedsfest, zu dem in Everett zahlreiche Mitarbeiter und Geschäftspartner erschienen, eine willkommene Abwechslung. Der US-Luft- und Raumfahrtriese steckt tief in der Krise. Boeings zurzeit gefragtestes Flugzeugmodell, die 737 Max, war nach zwei verheerenden Abstürzen wegen technischer Mängel rund anderthalb Jahre lang mit Startverboten belegt. Das Debakel um den Mittelstreckenjet und Probleme mit anderen Modellen wie dem „Dreamliner“ brockten Boeing vier Jahresverluste in Folge ein und sorgten dafür, dass der US-Flugzeugbauer die Marktführerschaft verlor und vom Erzrivalen Airbus inzwischen fast abgehängt wurde.
Airbus bleibt 2022 weit vor Boeing
Die beiden großen Flugzeughersteller erhielten im vergangenen Jahr zahlreiche neue Aufträge. Bei den Auslieferungen hatten die Europäer die Nase vorn.
Boeing-Manager Kim Smith bezeichnete die letzte Auslieferung des legendären Jumbos im Gespräch mit dem US-Sender CNBC in Everett als „sehr surreal“. „Zum ersten Mal seit mehr als über 50 Jahren werden wir keine 747 mehr in dieser Fabrik haben.“ Mit dem Produktionsende wird der Flugzeugtyp nicht vom Himmel verschwinden, doch auch dort wird die 747 seltener. Die US-Airlines United und Delta nahmen sie schon vor Jahren aus ihren Flotten. Nachdem die Corona-Pandemie 2020 den internationalen Flugverkehr lahmlegte, taten dies auch Qantas und British Airways. Ein Revival durch die Erholung von der Corona-Krise und den dadurch bedingten Flugzeugmangel - wie es der Airbus A380 erlebte - gab es bei der 747 nur bedingt im Frachtbereich.
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