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Mit Humor und Spaziergängen gegen die Demenz

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Mit einem Memory Walk und einer Konferenz soll das Thema Demenz in den Vordergrund gerückt werden.

Alzheimer und Demenz

Stefanie HILDEBRAND

Stefanie HILDEBRAND

Mit einem Memory Walk und einer Konferenz soll das Thema Demenz in den Vordergrund gerückt werden.

Je älter man wird, umso öfter kommt die Frage „na, hast du schon Alzheimer?“ bei kleinen Missgeschicken im Alltag, wie zum Beispiel den Zucker in den Kühlschrank stellen. Was anfangs als Witz gedacht ist, wird jedoch zur bitteren Realität für ein Drittel der über 90-Jährigen in Luxemburg. 

Insgesamt 7.539 an Demenz erkrankte Personen und somit 1,25 % der Bevölkerung waren es im Jahr 2019 – Tendenz steigend. Die Association Luxembourg Alzheimer (ALA) und Info-Zenter Demenz (i-zd) klären zum Thema Demenz und Alzheimer mit dem Memory Walk und einer Konferenz zu Lachen, Humor und Demenz auf. Ziel sei es, mit den Betroffenen zu lachen und nicht über sie.

Diagnose Demenz – wie gehe ich damit um?

Mit der Diagnose Demenz verändert sich alles. Die gemeinsame Zukunft ändert sich schlagartig. Als erkrankte Person stellt sich die Frage: Wie kann ich in Zukunft noch selbst über mein Leben bestimmen? 

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Meist sind es aber die Partner oder die erwachsenen Kinder, die versuchen, mit der neuen Situation umzugehen. Wichtig sei es, die Haltung gegenüber dem Verhalten des an Demenz erkrankten Menschen zu ändern, sagt Christine Dahm–Mathonet vom Info-Zenter Demenz. Als aggressiv wahrgenommenes Verhalten soll eher als Herausforderung verstanden werden.

„Es gibt noch ein Leben nach der Diagnose Alzheimer, einer Form von Demenz“, meint Lydie Dietrich (ALA), „und neben allen Schwierigkeiten, kann es auch noch schöne Situationen geben“. Sie plädiert dafür, dass die Betroffenen ihren Platz in der Gesellschaft nicht verlieren und frühzeitig darüber reden, was ihnen wichtig ist, solange sie noch die Fähigkeit dazu haben. Dafür bietet die ALA eine unterstützende Selbsthilfegruppe für Menschen mit beginnender Demenz an.

Es gibt noch ein Leben nach der Diagnose Alzheimer.

Lydie Dietrich (ALA)

Sinnvoll ist auch, das Umfeld früh genug zu entlasten, um die guten Momente intensiv gemeinsam erleben zu können. Dafür braucht es individuelle Lösungen, meint Denis Mancini (ALA).

Memory Walk – Trotz Demenz verbunden bleiben

Der erste Memory Walk fand 1989 in den USA statt, mit dem Ziel Sponsoren zu finden. Seit 20 Jahren organisiert die ALA den Memory Walk in Luxemburg, hauptsächlich um Menschen zu informieren und sensibilisieren. 

Beim Memory Walk gehen von Demenz betroffene und begleitende Menschen miteinander spazieren, um ihre Solidarität zu bekunden. Während der Veranstaltung kann man sich gezielt über das Angebot der ALA informieren, einfach nur auf einen Kaffee vorbeischauen, Musik hören und sich unterhalten – egal ob mit Demenz oder ohne.

Konferenz zu Humor und Demenz – wie passt das zusammen?

Das verbindende Element ist das Gefühl. Wo die geistigen Fähigkeiten nachlassen, werden die Emotionen stärker. Menschen mit Demenz reagieren empfindlicher auf Stimmungen als andere Menschen. Das Leben mit der Demenz schließt Lebensfreude nicht aus. 

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Eindrücke aus dem Leben mit ihrem an Demenz erkrankten Mann gibt Colette Roumanoff, Autorin von „Le bonheur – plus fort que l’oubli“ und Regisseurin von „La confusionite“ im Rahmen einer Konferenz am 27. September. Wie Humor im Umgang mit an Demenz erkrankten Menschen helfen kann, ist Thema der Gesprächsrunde mit Mathilde Guénard, alias „Nitouche“, von Ile aux Clown Luxembourg und Nadine Reitz vom HPPA Clervaux. „Humor hilft uns, eine andere Perspektive zur Demenz zu entwickeln, mit dem Menschen besser in Kontakt zu kommen, die Situation zu entdramatisieren, um gemeinsam Freude zu empfinden“, sagt Christine Dahm-Mathonet vom Info-Zenter Demenz.

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