Erneuter Putsch
Foto: AFP
Die Militärjunta wirft Paul-Henri Damiba vor, gescheitert zu sein. Sein Nachfolger heißt Ibrahim Traore.
Erneuter Putsch
Die Militärjunta wirft Paul-Henri Damiba vor, gescheitert zu sein. Sein Nachfolger heißt Ibrahim Traore.
(KNA) - Teile des Militärs in Burkina Faso haben in der Nacht zu Samstag den bisherigen Interimspräsidenten Paul-Henri Damiba abgesetzt. In einer Ansprache im staatlichen Fernsehen RTB ernannte die Junta Ibrahim Traore zum neuen Anführer der Patriotischen Bewegung zur Rettung und Wiederherstellung (MPSR), die seit Ende Januar an der Macht ist. Es ist der zweite Staatsstreich seit Jahresbeginn. Die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas verurteilte den erneuten Putsch umgehend.
Neuerlicher Putsch in Burkina Faso befürchtet
Neun Monate nach dem Militärputsch in Burkina Faso haben Schüsse in der Hauptstadt Befürchtungen eines neuerlichen Umsturzes geweckt.
Die Verantwortlichen begründeten Damibas Absetzung damit, dass sich die Sicherheitslage nicht verbessere und Teile Burkina Fasos weiterhin unter Kontrolle von Terroristen seien. Die Bevölkerung leide unter diesen Zuständen, Damiba sei gescheitert. Die Junta kündigte zudem an, die Landesgrenzen sowie den Flughafen zu schließen und die Verfassung außer Kraft zu setzen. Überdies wurde eine Ausgangssperre verhängt. Der neue, 34 Jahre alte MPSR-Präsident Traore war bisher Leiter der anti-dschihadistischen Spezialeinheit „Cobra“ in der Region Kaya nördlich der Hauptstadt Ouagadougou.
Besteht eine Gefahr für Europa?
In Burkina Faso kam es im Januar zu einem Putsch. Zwei Experten ordnen ein, was die Krise in dem westafrikanischen Land für Europa bedeutet.
Am Freitagmorgen waren in Ouagadougou erste Schüsse zu hören. Teile des Regierungsviertels wurden abgeriegelt. Nachmittags forderten Hunderte Menschen die Absetzung Damibas, engere Verbindungen nach Russland und den Abzug französischer Streitkräfte aus der Region.
Seit Ende 2015 breiten sich verschiedene dschihadistische Bewegungen, meist aus Mali, nach Burkina Faso aus. Mehr als 1,9 Millionen Menschen sind laut Regierungsangaben auf der Flucht. Schätzungsweise 40 Prozent des Landes befinden sich nicht mehr unter Regierungskontrolle.
In der heutigen schnelllebigen Zeit besteht ein großer Bedarf an zuverlässigen Informationen. Fakten, keine Gerüchte, zugänglich und klar formuliert. Unsere Journalisten halten Sie über die neuesten Nachrichten auf dem Laufenden, stellen politischen Entscheidern kritische Fragen und liefern Ihnen relevante Hintergrundgeschichten.
Als Abonnent haben Sie vollen Zugriff auf alle unsere Artikel, Analysen und Videos. Wählen Sie jetzt das Angebot, das zu Ihnen passt.
Das könnte Sie auch interessieren
Umstrittene Annexion
Nach den Scheinreferenden in den vier besetzten ukrainischen Gebieten hat Russland nun offiziell deren Annexion verkündet.
Krisentreffen der EU-Energieminister
Krisentreffen der EU-Energieminister
Die Energieminister der Union leiten Krisengewinne der Energieunternehmen Richtung Bürger und Industrie.
Die Auswahl der Redaktion
Spektakuläre Fotos, Erschreckendes und Schnappschüsse aus aller Welt. Kurz und prägnant gebündelt in unserer Rubrik Bilder des Tages.
Vorwürfe gegen den Westen
Vorwürfe gegen den Westen
Russland beschuldigt die USA als Hauptverdächtigen für die mutmaßliche Sabotage an der Ostseepipeline Nord Stream.
Auf dem Weg nach South Carolina
Auf dem Weg nach South Carolina
Zerstörte Häuser, überflutete Straßen: Die Schäden in Florida durch den Wirbelsturm „Ian“ sind enorm. Nun nimmt „Ian“ Kurs auf South Carolina.