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Drei Rahmenabkommen unterzeichnete Kooperationsminister Franz Fayot (LSAP) dieser Tage. Zu den Empfängerstaaten gehört ein Neuling.
Gelder für Afghanistan

Marc SCHLAMMES
Nicht erst mit der Rückkehr der Taliban ist Afghanistan ein sehr schwieriges Terrain für Hilfsorganisationen. Seit August 2021 hat sich die Lage für die einheimische Bevölkerung abermals verschlechtert - und auch die Arbeitsbedingungen der Nichtregierungsvereinigungen (NGOs). Zuletzt waren auch sie mit dem gegen Frauen verhängten Arbeitsverbot konfrontiert.
„Auch in Krisenzeiten müssen wir den Blick nach außen richten“
Abgesehen von der ADR stellt keine andere Partei den hohen Beitrag Luxemburgs für die Entwicklungshilfe infrage. Es sei unsere Pflicht, einander zu helfen.
Davon ausgenommen ist bis dato die medizinische Versorgung - die ohne ausländische Hilfe zum Kollabieren verurteilt wäre. Die Bedeutung des Engagements der Hilfsorganisationen im Gesundheitsbereich zeigt sich am Beispiel Médecins sans frontières: MSF ist mit rund 1.700 medizinischen Fachkräften am Hindukusch im Einsatz; 51 Prozent davon sind Frauen.
Ein Land am Abgrund
Handicap International ist seit nunmehr 36 Jahren in Afghanistan tätig; die 1982 gegründete Vereinigung schlug noch zu einer Zeit ihre Zelte in dem geschundenen Land auf, als die Sowjetunion dort Krieg führte. Anders als eine Reihe NGOs, die ihre Arbeit nach der erneuten Machtübernahme der Taliban eingestellt haben, setzt Handicap International seine Arbeit unbeirrt fort.
Und so kam es dieser Woche zu einer Premiere in Luxemburg: Erstmals steht Afghanistan auf der Liste jener Länder, die durch die Rahmenabkommen zwischen dem Ministerium für Entwicklungszusammenarbeit und in Luxemburg ansässigen Hilfsvereinigungen unterstützt werden. Zusammen mit Frères des Hommes und der internationalen Hilfe des luxemburgischen Roten Kreuz unterzeichnete Handicap International am Donnerstag ein Abkommen mit Ressortminister Franz Fayot (LSAP). Bis 2027 werden die drei NGOs mit 28 Millionen Euro unterstützt; davon gehen 18,75 Millionen Euro an Handicap International.
Drei Abkommen, 28 Millionen Euro
Mit den Geldern will die Vereinigung ihre Rehabilitationsarbeit finanzieren. Handicap International betreibt unter anderem in Kandahar, im Süden Afghanistans, ein Rehabilitationszentrum, dessen Arbeit auf drei Pfeilern fußt: die medizinische Wiederherstellung durch die Anfertigung von Prothesen und Orthesen, die berufliche Wiederbefähigung und die gesellschaftliche Wiedereingliederung. Die Einrichtung beschäftigt rund 50 Mitarbeiter, die wöchentlich etwa 300 Patienten betreuen. Daneben engagiert sich die Hilfsorganisation in der humanitären Hilfe.
Gruppenbild mit Minister: Die Vertreter von Handicap International, Frères des Hommes und Rotem Kreuz zusammen mit Franz Fayot (sitzend, 2.v.r.).
Foto: Anouk Antony
Insgesamt werden mit den drei Rahmenabkommen 19 Staaten unterstützt. So liegt das Hauptaugenmerk des Roten Kreuz auf der Sahel-Zone und den Bereichen Wasserversorgung, Hygiene, Wohnungsbau und Entwicklung des ländlichen Raumes. Frères des Hommes seinerseits widmet sich der Lebensmittelsicherheit und -souveränität sowie der Förderung des ökologischen Landbaus.
Wenn Zivilisten zur Zielscheibe werden
Eine politische Erklärung soll erstmals den Einsatz von Explosivwaffen in Wohngebieten eindämmen. Deren Wirksamkeit wird jedoch infrage gestellt.
Entwicklungshilfe aus Luxemburg
Luxemburg gehört weltweit zu den Musterschülern der Kooperationshilfe, die mindestens ein Prozent ihrer Wirtschaftsleistung den Entwicklungsländern zukommen lassen. 2022 waren es in absoluten Zahlen erstmals über 500 Millionen Euro. Ein bewährtes Mittel der luxemburgischen Entwicklungshilfe ist das Programme indicatif de coopération (PIC); diese Mehrjahresprogramme werden mit den sogenannten Zielländern (Mali, Niger, Burkina Faso, Senegal, Laos, Nicaragua und Kap Verde) aufgestellt und gründen auf dem Prinzip der Partnerschaft auf Augenhöhe. Ein zweites Standbein ist die Zusammenarbeit mit den Hilfsorganisationen; derzeit sind 91 NGOs in der Kooperationshilfe engagiert und werden vom Ministerium unterstützt.
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