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Ukraine: Warten auf die große Schlacht

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Taiwan

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A courtroom sketch made on December 5, 2022 at the Justitia building in Brussels, shows defendant Mohamed Abrini (L) speaking from the defendants glass box in the courtroom during the trial of alleged jihadists, accused of directing or aiding suicide bombings in Brussels' metro and airport, on March 22, 2016. - Both the November 13, 2015 Paris attacks and the March 22, 2016 suicide bombings in Brussels were claimed by the Islamic State group, and investigators believe they were carried out by the same Belgium-based cell. Five of the nine defendants to appear in the dock in Belgium have already been convicted in the French trial, including Abdeslam. Hundreds of witnesses and victims will testify in the months to come, some still hopeful that telling the story of Belgium's worst peacetime massacre will offer them a measure of closure. (Photo by JONATHAN DE CESARE / BELGA / AFP) / Belgium OUT

Procès à Bruxelles

A courtroom sketch made on December 5, 2022 at the Justitia building in Brussels, shows defendant Mohamed Abrini (L) speaking from the defendants glass box in the courtroom during the trial of alleged jihadists, accused of directing or aiding suicide bombings in Brussels' metro and airport, on March 22, 2016. - Both the November 13, 2015 Paris attacks and the March 22, 2016 suicide bombings in Brussels were claimed by the Islamic State group, and investigators believe they were carried out by the same Belgium-based cell. Five of the nine defendants to appear in the dock in Belgium have already been convicted in the French trial, including Abdeslam. Hundreds of witnesses and victims will testify in the months to come, some still hopeful that telling the story of Belgium's worst peacetime massacre will offer them a measure of closure. (Photo by JONATHAN DE CESARE / BELGA / AFP) / Belgium OUT

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In der Ukraine stehen neue Offensiven bevor. Aber statt einer strategischen Entscheidung sind vor allem weitere blutige Verluste zu erwarten.

Analyse und Meinung

In der Ukraine stehen neue Offensiven bevor. Aber statt einer strategischen Entscheidung sind vor allem weitere blutige Verluste zu erwarten.

Von Stefan Scholl *

Den Kämpfern vom Baikalsee winken Reichtümer. Der Gouverneur der Region hat für die Erbeutung eines deutschen Leopard-Panzers drei Millionen Rubel ausgelobt - knapp 40.000 Euro oder 50 sibirische Automechaniker-Gehälter. Zwar werden die ersten deutschen Kampfpanzer erst in drei Monaten auf dem ukrainischen Schlachtfeld erwartet. Aber Russlands Heimatfront freut sich schon jetzt auf eine neue und siegreiche Großoffensive. Militärblogger melden heftige Kämpfe und eine mögliche Einkesselung des Feindes bei Bachmut, aber auch bei Wuhledar, weit südwestlich im Gebiet Donezk, außerdem Geländegewinne in den Regionen Lugansk und Saporischschja. Fast scheint es, als wäre die Offensive schon im Gange.

Ein ukrainischer Infanterist hat sich in einem Schützengraben im Osten des Landes verschanzt.

Ein ukrainischer Infanterist hat sich in einem Schützengraben im Osten des Landes verschanzt.

Foto: AFP

Jedenfalls wird in Moskau Großes erwartet. Laut der Massenzeitung „Moskowski Komsomolez“ bereit sich die Stadt Cherson, die Russlands Truppen erst im November hastig räumten, schon wieder auf deren Rückkehr vor. Die „Komsomolskaja Prawda“ schreibt, eine Vielzahl von Ausländern sei in der Ukraine eingetroffen, um bei Bachmut zu kämpfen. Und der Telegramkanal Juschni Weter prophezeit eine Gegenoffensive der Ukraine gegen die russischen Nachschublinien in der nördlichen Nachbarregion Lugansk. Auch in Kiew werden feindliche Großangriffe ebenso wie eigene Gegenstöße diskutiert. Und der britische „Guardian“ kündigt eine neue Kriegsphase an, eine „umfassende Entscheidungsschlacht mit kombinierten Waffen, motorisierter Infanterie, Artillerie, Luftwaffe und möglichen Landungsmanövern.“ Europa hätte seit dem Zweiten Weltkrieg nichts Vergleichbares erlebt.

Die Experten sind sich einig, dass beide Seiten wieder angreifen wollen. Nun wird spekuliert, wer zuerst zuschlägt und wo.

Die Experten sind sich einig, dass beide Seiten wieder angreifen wollen. Nun wird spekuliert, wer zuerst zuschlägt und wo. Russen wie Ukrainer bringen Reserven in Stellung und argwöhnen, die Gegenseite wolle sie damit täuschen. Jedenfalls scheint Eile geboten, Anfang März drohen in der Ostukraine Tauwetter, Frühlingsregen und viel Schlamm, was Angriffe für bis zu sechs Wochen enorm erschwert. Oleksij Danilow, Sekretär des ukrainischen Sicherheitsrates, glaubt außerdem, der Kreml wolle bis zum Jahrestag seiner „Kriegsspezialoperation“ am 24. Februar „irgendwelche Erfolge“ vorweisen.

Spekulationen über mögliche Stoßrichtung

Und es dauert noch ein Vierteljahr, bis die ersten etwa hundert NATO-Kampfpanzer für die Ukraine einsatzbereit sind. Da scheint nur logisch, dass Russland zuerst zum Schlag ausholt. Nur, wird er kriegsentscheidend werden?

Entscheidend könnte wohl am ehesten ein Vorstoß aus Belarus sein, um den im vergangenen Februar gescheiterten Überfall auf die Hauptstadt Kiew zu wiederholen. Aber laut der ukrainischen Aufklärung gibt es zurzeit keine Ansammlungen mobiler russischer Truppen in Belarus, die diesen Angriff ausführen könnten.

A girlfriend of Roman, 30, hugs him, as he was drafted in the morning, and released at noon at a recruiting station in central Moscow on October 17, 2022. - Army draft offices were closed in Moscow on October 17, 2022, at 2:00 pm, (1100 GMT) as the Kremlin's quotas for recruiting reservists to fight in Ukraine have been met in the capital, city Mayor Sergei Sobyanin announced. (Photo by Alexander NEMENOV / AFP)
Schönes, neues Kasernenhofrussland

Millionen Männer in Russland sind entweder auf dem Weg zur Front, ausgereist oder verstecken sich.

Und dabei würden die Russen wieder überlange, verwundbare Nachschubwege riskieren. Die Ukrainer erwarten eher, dass die Russen ihre Bemühungen im Osten des Landes verstärken werden, um zumindest die Donbass-Regionen Donezk und Lugansk komplett unter ihre Kontrolle zu bringen. Diese Offensive wäre strategisch kaum mehr als die Fortsetzung der Angriffe, die die russischen Truppen seit vergangenem April veranstalten. Und es bleibt abzuwarten, ob sie dabei grundlegende taktische Neuerungen riskieren.

Die Fähigkeit der Russen, diesen Winter oder Frühjahr große, temporeiche Offensiven auf mehreren Achsen zu veranstalten, ist fraglich.

Das amerikanische Institut für Kriegsstudien

Ob in Mariupol, bei Sjewjerodonezk oder Bachmut, die russische Seite setzte im ersten Kriegsjahr vor allem auf das Trommelfeuer ihrer Artillerie und massenhafte Infanterieangriffe. Eine Taktik, die enorme Verluste mit sich brachte, aber sicherstellte, dass auch die Ukrainer viele Soldaten verloren und viel Munition verbrauchten. Etwa 150.000 russische Soldaten, die laut Putin bei der Teilmobilmachung im Herbst eingezogen wurden und noch nicht im Einsatz sind, stünden als Sturmtruppen für die neue Abnutzungsschlacht bereit.

Blutvergießen geht unvermindert weiter

Dagegen bezweifelt der ukrainische Militärexperte Oleksij Melnyk, dass der Gegner versuchen wird, die ukrainische Front mit dem massierten Einsatz von Panzerkeilen zu durchbrechen: Die Hälfte bis zwei Drittel der modernen russischen Kampfpanzer seien inzwischen ausgeschaltet. „Die Fähigkeit der Russen, diesen Winter oder Frühjahr große, temporeiche Offensiven auf mehreren Achsen zu veranstalten, ist fraglich“, erklärt das US-Institut für Kriegsstudien. 

Für die ukrainische Seite scheint ein Angriff im Süden, aus dem Raum Saporischschja Richtung Asowsches Meer, strategisch am meisten zu lohnen. Er würde den russischen Landkorridor aus Südrussland zur Krim unterbrechen und die feindlichen Truppen in der Region Cherson in die Klemme bringen.

Eine Route der Widrigkeiten im Osten Europas

Zwischen Kiew, Warschau, Kaliningrad und Moskau touren täglich hunderte Menschen, die noch immer aus Europa ins feindliche Russland wollen.

Laut Melnyk gibt es auch ohne Leopard-Panzer genügend ukrainische Reserven für einen solchen Großangriff. Aber ein Vordringen auf die Krim oder bis zur Grenze zwischen Donbass und Südwestrussland sei nicht zu erwarten. Das Blutvergießen in der Ukraine wird wohl auch im Sommer weitergehen. 

* Der Autor ist Moskau-Korrespondent des „Luxemburger Wort“

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