Gazettchen
Haben Sie sich schon einmal gefragt, wieso Urlaub in Luxemburg eigentlich „Vakanz“ heißt? Bei ebenjener Frage bin ich neulich gelandet, als ich in der Bahn meine Gedanken schweifen ließ und überlegte, wie ich meine verbleibende Urlaubszeit nutzen sollte.
„Vakanz“, das klingt doch stark nach vakant, schoss es mir durch den Kopf. Tatsächlich wird der Begriff vor allem in der Amtssprache der Kirche verwendet. Eine vakante Stelle beschreibt einen Posten, der im Augenblick nicht besetzt ist, beispielsweise eine Pfarrstelle.
Diese kleinen Momente im Leben sind wahrscheinlich jedem bekannt.
Das klingt nicht nach der kindlichen Freude, die ich jahrelang jedes Jahr im Juli beim Gedanken „Endlech ass grouss Vakanz“ verspürte. Vakanz kommt vom mittellateinischen „vacantia“, was so viel wie Freisein oder Leersein bedeutet. Das klingt schon eher nach einem angenehmen Zeitvertreib.
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Diese kleinen Momente im Leben sind wahrscheinlich jedem bekannt. Plötzlich wird man sich eines eigentlich offensichtlichen Zusammenhangs bewusst. Dinge, über deren Verbindung man sich noch nie Gedanken gemacht hat, finden auf einmal zueinander.
Zu Kindestagen kann man den Bezug nicht herstellen, in diesem Fall wegen fehlender Vokabularkenntnisse. Man nimmt vieles schlicht als gegeben hin. Im Erwachsenenalter setzt sich dieser Trend fort. Bis zum Aha-Erlebnis. Und dann wundert man sich, wieso man einen Gedanken eigentlich noch nie hatte.
Zurück zum Urlaub. Was übrigens vom mittelhochdeutschen „urloup“ stammt und so viel heißt wie die Erlaubnis wegzugehen. Zu einem Resultat, wohin es dieses Jahr noch gehen soll, bin ich bislang nicht gekommen. Vielleicht nehme ich mir lieber mal einen Tag frei, um darüber nachzudenken. Ob ich dann allerdings zu konkreten Urlaubsplänen gelange oder lediglich zu unnützen Erkenntnissen, wird sich dann zeigen.