Energiewende
Eine britische Ausschreibung für den Bau von Offshore-Windparks blieb trotz staatlicher Subventionen ohne Gebote.
Derzeit werden elf Prozent des britischen Strombedarfs durch Offshore-Wind gedeckt. Foto: Christian Charisius/dpa
Rückschlag für die britischen Klimaziele: Bei einer Ausschreibung für den Bau von der Regierung subventionierter Offshore-Windfarmen in Großbritannien hat es kein einziges Gebot gegeben. Das bestätigte die Regierung in London nach Ablauf des Bewerbungszeitraums am Freitag.
Das Ziel Londons, die Stromproduktion durch Offshore-Windparks bis zum Jahr 2050 von derzeit 14 Gigawatt auf 50 Gigawatt zu erhöhen, scheint damit noch schwerer zu erreichen zu sein als ohnehin.
Staatlich garantierter Strompreis zu niedrig
Ausgeschrieben waren Verträge für den Bau von Windparks vor der britischen Küste mit einer Gesamtkapazität von fünf Gigawatt - laut BBC genug, um fünf Millionen Haushalte mit Strom zu versorgen. Bei dem Programm werden staatliche Unterstützung für den Bau in Millionenhöhe sowie ein garantierter Preis für die Abnahme von Strom angeboten.
Britische Medien berichteten unter Berufung auf Branchenkenner, der von der Regierung in Aussicht gestellte garantierte Strompreis sei zu niedrig gewesen, um die durch Inflation gestiegenen Kosten zu decken. Der Garantiepreis lag der BBC zufolge bei 44 Pfund (51,3 Euro) pro Megawattstunde.
Globale Probleme als Ursache
Die Regierung in London stellte den Bieterwettbewerb angesichts knapp 100 vergebener Verträge in den Bereichen Solarenergie, Onshore-Windkraft und erstmals auch Geothermie dennoch als Erfolg dar. Das Fehlen von Geboten bei Offshore-Projekten entspreche Ergebnissen in Deutschland und Spanien und sei Folge „des globalen Anstiegs der Inflation und der Auswirkung auf Zuliefererketten“, hieß es in einer Mitteilung des Energieministeriums in London.
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Derzeit werden elf Prozent des britischen Strombedarfs durch Offshore-Wind gedeckt. Das Land gilt wegen seiner langen Küstenlinie als idealer Standort für Windparks im Meer. Der frühere Premierminister Boris Johnson hatte sogar das Ziel ausgerufen, sein Land zum „Saudi-Arabien der Windkraft“ zu machen.